Die rund 650 Schüler, die aktuell das Gregor-Mendel-Gymnasium in Amberg besuchen, sind derzeit zu Hause. Denn die Schule ist wegen einer bestätigten Coronavirus-Infektion geschlossen. Am Freitag hieß es, auf unbestimmte Zeit. Am Montagmorgen fiel dann die Entscheidung des Gesundheitsamtes hinsichtlich der Zeitspanne. Für alle Schüler fällt der Unterricht in dieser Woche aus, die Mädchen und Jungen, die die drei achten Klassen besuchen, bleiben sogar länger daheim: bis Mittwoch, 18. März.
Hintergrund ist, dass eine Achtklässlerin vergangene Woche positiv auf Corona getestet worden war. Nicht nur ihre Klasse, sondern die komplette Jahrgangsstufe bleibt deshalb eineinhalb Wochen dem Unterricht fern. "Die Schüler werden ja in manchen Fächern klassenübergreifend unterrichtet", erklärt der Schulleiter. Beispielsweise in Religion oder in Fremdsprachen.
Im Gegensatz zu sonstigen Schulausfällen, wie beispielsweise wegen Sturm Sabine, als am 10. Februar bayernweit die Schule ausgefallen war, wird keine Betreuung am GMG für Schüler angeboten, die wegen der Berufstätigkeit ihrer Eltern nicht zu Hause bleiben können. "Das wäre ja kontraproduktiv", so Welnhofer. Um die Betreuung ihrer Kinder "müssen sich die Eltern jetzt leider selbst kümmern."
Mit den Lehrkräften hat der GMG-Schulleiter am Montag eine Lehrerkonferenz abgehalten. Die Lehrer werden jetzt Arbeitsaufträge für ihre Schüler vorbereiten, damit in der schulfreien Woche ein Minimum an Unterricht stattfinden kann. Verteilt an die Schüler werden die Aufgaben laut Welnhofer über Esis, ein Eltern-Schüler-Informationssystem. Falle wegen der Sperrung der Schule eine Stunde in einem Fach in dieser Woche aus, sei es nicht so dramatisch. Anders schaut's laut Welnhofer aus, wenn vier oder fünf Stunden Mathe oder Englisch nicht gehalten werden. Der Oberstudiendirektor verweist auf die Q 12, für die es in Richtung Abitur gehe. "Da ist es wichtig, die Schüler möglichst gut mit Material zu versorgen." Diesbezüglich seien einige Schüler auch schon aktiv auf Lehrkräfte zugegangen.
Ob es bei der Sperrung des GMG bis Freitag beziehungsweise für die Achtklässler bis Mittwoch nächster Woche bleiben wird, konnte Gesundheitsamtsleiter Dr. Roland Brey am Montagmittag noch nicht sagen. "Voraussichtlich", sagte er deshalb. Es könne sich aber von Tag zu Tag ändern, erklärt er. "Es ist momentan leider alles im Fluss." Bezüglich der Schulen werde es am Dienstag, also heute, ein Gespräch des Gesundheitsamts mit dem Schulamt und den Koordinatoren der verschiedenen Schulen geben.
Eines sei klar: Je mehr auf Corona getestet werde, desto mehr positive Ergebnisse werde man bekommen. Das Gesundheitsamt als staatliche Behörde müsse das umsetzen, was von oben komme. Und die Anweisung sei: Bei einem bestätigten Corona-Fall an einer Schule müsse die komplette Schule gesperrt werden. Eine Vielzahl von Menschen wendet sich derzeit an das Gesundheitsamt, telefonisch, aber auch per E-Mail. Doch für Brey und sein Team müssen die Erkrankten und deren Kontaktpersonen im Mittelpunkt stehen. "Der Routine-Betrieb ist momentan eingestellt, wir kümmern uns nur noch um Corona", hieß es am Montag aus dem Gesundheitsamt.
"Alle sind überlastet, auch die Labore", sagt Brey und gibt auch die aktuelle Grippewelle (Influenza) zu bedenken. Er rechnet mit steigenden Coronazahlen in den nächsten Tagen. Die aktuelle Strategie sei, irgendwie zu versuchen, die Ausbreitung zu verzögern. Deshalb auch die restriktiven Maßnahmen wie Schulschließungen.
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