Amberg
02.02.2023 - 16:11 Uhr

Diana Körner – vor Dreharbeiten für TV-Serie Auftritt im Stadttheater Amberg

Fast 130 Jahre schon bringt Gerhart Hauptmanns „Der Biberpelz“ das Publikum zum Schmunzeln und Nachdenken. An Aktualität hat das Stück bis heute nichts verloren, findet auch Diana Körner, die im Stadttheater Amberg die Hauptrolle übernimmt.

Schauspielerin Diana Körner verkörpert derzeit im Amberger Stadttheater "Mutter Wolffen" im Stück "Der Biberpelz". Bild: Barbara Volkmer/exb
Schauspielerin Diana Körner verkörpert derzeit im Amberger Stadttheater "Mutter Wolffen" im Stück "Der Biberpelz".

Den andauernden Erfolg, des von Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann geschaffenen Stückes, führt Diana Körner ebenso auf den enthaltenen Humor zurück, wie auf die thematisierte und bis heute nicht überbrückte Kluft zwischen Arm und Reich. Im Grunde stehe die Hauptfigur „Mutter Wolffen“, welche die Schauspielerin übrigens zum ersten Mal verkörpert, permanent mit einem Bein im Gefängnis. „Aber sie ist so eine totale Gerechtigkeitsfanatikerin“. Und sie ist überzeugt von ihrer Mission, wie sich auch am Satz „Wir sind keine Diebe“ zeigt.

Die im Berliner Milieu angesiedelte Figur sei Bertolt Brechts „Mutter Courage“ nicht unähnlich, findet Diana Körner im Telefoninterview, gehe es doch auch Mutter Wolffen ausschließlich um die Familie und deren Erhalt. Und ja, in dieser Rolle stecke ein bisschen Diana Körner, wenn man denn nach Parallelen suche.

Schauspielerin im ARD-Vorabendprogramm

Deutlich mehr Ähnlichkeiten gebe es aber mit Mechthild Fehrenbach, die sie seit Jahren und mit großem Erfolg in der ARD-Vorabendserie „WaPo Bodensee“ verkörpert. Es war übrigens ihre Rolle als Staatsanwältin Monk in „Liebling Kreuzberg“, die sie hier ins Spiel brachte. „Die WaPo-Bücher haben mir gefallen“, so Diana Körner, die zudem große Stücke hält auf das homogene, liebenswerte Team vor und hinter der Kamera. Fürs Genießen der traumhaften Voralpenkulisse lassen die komprimierten und effizient angesetzten Drehtage allerdings keine Zeit.

Mit „Liebling Kreuzberg“ ist dann auch ein Stichwort zu Diana Körners langer beruflicher Vita gefallen, in der ein internationaler Höhepunkt heraussticht: Sie spielte mit in Stanley Kubricks „Barry Lyndon“ und lernte dadurch auch den Film-Olymp kennen: „Ich war bei der Oscar-Verleihung – mit Elizabeth Taylor“.

Fernsehen verzerrt reales Generationenbild

Gestrigem hängt die Schauspielerin aber keineswegs nach: „Ich habe die Vergangenheit kontinuierlich mitgenommen“. Natürlich habe es immer wieder mal Phasen ohne Angebote gegeben und natürlich werde es mit den Jahren schwieriger: „Das Fernsehen verzerrt das reale Generationenbild, alle Schauspielerinnen und Schauspieler sind viel jünger als ihre Rollen“.

Diana Körner weiß jedoch damit umzugehen: „Ich bin ein ausgesprochen glücklicher Mensch, ich mache wenig Trends mit und habe eine große Portion Eigenliebe“. Sie versuche, privat so jung zu sein, wie sie sich fühle und möglichst wenig zu machen, was sie stört. Letzteres gilt ausdrücklich nicht für die Arbeit: „Da ist das etwas anderes und ja auch nur für einen begrenzte Zeitraum“. Grundsätzlich habe sie großes Vertrauen in die Zeit: „Ich habe mich selten beworben, das ist immer alles auf mich zugekommen“.

Noch lange nicht am Ende ihrer Karriere

So entspannt geht sie auch ins Jahr 2023: Die Fortsetzung von WaPo Bodensee sowie Theateraufführungen in München stehen schon fest, der Rest wird sich ergeben. Ein kompletter Rückzug in die Annehmlichkeiten des Privatlebens kommt aber überhaupt nicht in Frage: „Für mich gibt es keine größere Annehmlichkeit als im Leben zu stehen und zu arbeiten. Für meine Leidenschaften habe ich dazwischen immer genügend Zeit. So gar nichts tun, das geht vielleicht für ein halbes oder ein Jahr“.

Jetzt aber erst mal Amberg, das Diana Körner bereits von vielen Gastspielen kennt. Auf eine waghalsige Übertragung in die Moderne verzichtet die im Stadttheater gezeigte Inszenierung übrigens. Eine hundertprozentige Werktreue sei bei einer Tournee-Produktion zwar nicht zu leisten, aber man versuche sehr wohl alles in seiner Zeit zu lassen: „Darin liegt der Reiz“. Die von Diana Körner hin und wieder gesichteten, mit Reclamheft ausgestatteten Besucherinnen und Besucher wird es freuen.

HINTERGRUND:

Zu Person und Veranstaltung

  • *Diana Körner*, geboren 1944 in Wolmirsleben/Sachsen-Anhalt, Schauspielerin, erstes Engagement am Theater Oberhausen, Fernseh-Debüt im Edgar-Wallace-Krimi "Die blaue Hand", bekannt unter anderem durch die Serien "Liebling Kreuzberg", "Samt und Seide" oder "Forsthaus Falkenau", seit 2017 in "WaPo Bodensee" zu sehen. Diana Körner lebt in München.
  • *Der Biberpelz*, Diebeskomödie von Gerhart Hauptmann, mit Diana Körner und Oliver Severin, Regie Stefan Zimmermann, am Dienstag, 7. Februar um 19.30 Uhr im Stadttheater Amberg, Tickets bei der Tourist Information Amberg unter Tel. 09621/101233
 
Kommentare

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Hans Pronath

Von Diana Körner gibt es schönere Bilder einer sehr attraktiven 78 jährigen!
Im Artikel wird auf die jüngere Konkurrenz hinwiesen.
Mit dem Bild wird den 80 jährigen Leserinnen scheinbare Konkurrenz vorgegaukelt.

03.02.2023
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