Amberg
28.07.2019 - 15:12 Uhr

Doppelspitzen bei der CSU?

Was die Grünen können, kann auch die CSU. Zumindest, wenn es nach dem Wunsch der Oberpfälzer Frauen-Union geht.

Bezirksdelegiertenkonferenz der Oberpfälzer Frauen-Union im Amberger Musikomm Bild: gf
Bezirksdelegiertenkonferenz der Oberpfälzer Frauen-Union im Amberger Musikomm

Der Bezirksverband der Frauen-Union hat per Antrag gefordert, die Landesversammlung solle Doppelspitzen auf allen Parteiebenen beschließen und durchsetzen. Außerdem verlangte die applaudierende Mehrheit der Delegierten bei der Bezirkskonferenz in Amberg, "die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in den Mandaten zu verwirklichen". Und zwar mit einem "Reißverschlussverfahren ab sofort verbindlich für alle Parteilisten: abwechselnd Frau und Mann". Damit nicht genug, müssten jetzt schon mögliche Mitgliederentscheide generell angewendet werden bei Aufstellungen zur OB- und Landratswahl, für Direktabgeordnete in Bundes- und Landtag sowie für Europa.

Amberg28.07.2019

Ferner fordert der FU-Bezirksverband "bei allen innerparteilichen Prozessen eine Quotierung ab den Durchwahlen 2021 von 50 Prozent - in allen Vorständen aller Parteigruppierungen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene, entsprechend dazu auf Ortsverbandsebenen ab 2024". Eine verstärkte virtuelle und digitale Kommunikation, um lange Anfahrts- und Abwesenheitszeiten zu ersparen, ist ein weiterer Wunsch an die CSU - "auch ein Beitrag zum Klimaschutz" - sowie ein "Willkommenspaket, um Doppelmitgliedschaften attraktiv und bezahlbar zu machen".

Der erste Satz im Antrag zur Begründung all dieser Forderungen lautet: "Bei allen vorangegangenen Wahlen hat sich bedauerlicherweise gezeigt, dass die CSU für Frauen insgesamt nicht sonderlich attraktiv ist. Deshalb ist es notwendig bei der Aufstellung der Listen zu den Kommunalwahlen dafür Sorge zu tragen, dass Frauen spiegelbildlich zur Gesellschaft hier entsprechend vertreten sind."

Das Argument, man hätte nicht genügend Frauen, zähle nicht, meinte die scheidende Bezirksvorsitzende Barbara Lanzinger, denn Frauen seien bereit, eigene Listen aufzustellen. Der erfolgreiche Mitgliederentscheid zur OB-Kandidatenfindung mit Astrid Freudenstein in Regensburg habe ferner gezeigt, dass dieses Instrument stärker genutzt werden müsse. Mit diesen strukturellen Veränderungen will die FU nach den Worten von Barbara Lanzinger "als größte Arbeitsgemeinschaft der CSU dazu beitragen, dass die Christlich Soziale Union zukunftsfähig ist und auch bleibt".

 
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