Dass die 42-Jährige aus Freudenberg, die bereits zehn Jahre lang Bezirksgeschäftsführerin der FU war, in der Oberpfalz anerkannt ist, beweist ihr Wahlergebnis. 90 von 96 anwesenden Mitgliedern der Bezirksdelegiertenkonferenz im Musikomm geben ihr am Freitagabend ihre Stimme. Barbara Gerl, findet diesen Rückhalt „bombastisch“ und auch der Oberpfälzer CSU-Bezirksvorsitzende und Bayerns Finanzminister Albert Füracker bescheinigt ihr ein „wunderbares Resultat“. Zu den Gratulanten zählen neben dem vollen Saal auch die ehemaligen Ministerinnen Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, und Emilia Müller, Landesvorsitzende des Frauenbunds.
Letztere erfährt Unterstützung durch einen Antrag der Bezirksdelegierten an die Landesversammlung, die Initiative Maria 2.0 und die Frauenbund-Aktion „Maria, schweige nicht“ öffentlichkeitswirksam und „mit Unterschriftensammlungen nachhaltig zu begleiten, verschiedene Möglichkeiten der Beteiligung anzubieten und politisch Stellung zu beziehen“ (weiterer Antrag Seite 5).
Emilia Müller revanchierte sich mit einem dicken Lob für die Arbeit von Barbara Lanzinger, die es geschafft habe, die Oberpfälzer FU mit fast 5000 Mitgliedern (30 mehr als die JU) zum zweitstärksten Bezirksverband in Bayern und zur größten (CSU-)Arbeitsgruppe im Regierungsbezirk zu machen. „Das kommt nicht von ungefähr“, sagte Lanzingers Vorgängerin im Amt. Sie bescheinigte der Ex-Bundestagsabgeordneten, „unendlich viel Zeit investiert zu haben“ (allein aus den letzten drei Jahren legte die Ambergerin eine drei Seiten lange Liste ihrer Teilnahme an wichtigen Veranstaltungen und Aktivitäten vor). „Wir haben viel erlebt und zusammengehalten“, würdigte Müller die 64-Jährige, die oft „gegen alle Widerstände“ gekämpft habe, zu einer verlässlichen Freundin und einem „Fels in der Bandung“ geworden sei.
Diesen Vergleich gebrauchte auch Gerda Hasselfeldt, die beim Abschied ihrer Freundin nach 13 Jahren vom FU-Spitzenamt unbedingt dabei sein wollte und ebenfalls Lanzingers „Fleiß, Engagement und Kreativität“ würdigte. All das habe die Ambergerin aber auch den Frauen in ihrer Umgebung abverlangt, was sie nicht immer bequem machte – „weder für die Partei noch für die FU“. Dabei habe Lanzinger „nie allen nach dem Mund geredet, sondern ausgesprochen, was sie denkt“, oft den „Finger in die Wunde gelegt im Parteivorstand und in der Landesgruppe“.
Laut Hasselfeldt wusste die 64-Jährige „immer, wovon sie redet und wurde deshalb ernstgenommen“. Lanzingers Vorbild sollte andere ermuntern, ihr Wissen und ihre Talente ebenso einzubringen, zum Beispiel mit einer Kandidatur bei den Kommunalwahlen und generell für mehr Ämter in FU und Partei. Als leuchtendes Beispiel für diesen Mut wurde die neue Amberger CSU-Vorsitzende Michaela Frauendorfer mehrfach erwähnt, die Lanzinger ebenfalls dankte und der neuen FU-Chefin Barbara Gerl – sie ist auch „Vize“ der Amberg-Sulzbacher Christsozialen – viel Erfolg wünschte. Lanzinger betonte, dass es ihr keineswegs an Kraft und Ideen für ihr Amt mangle, sie wollte aber bewusst Platz machen für Jüngere, „die es genauso gut können“.
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