Dorfwettbewerb "Natur im Dorf" in Amberg-Sulzbach prämiert Sieger

Nach einer längeren Pause waren die Bürger im Landkreis Amberg-Sulzbach wieder aufgerufen, am Dorfwettbewerb teilzunehmen. Die Organisatoren des Wettbewerbs, Michaela Basler und Markus Fuchs, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt, wählten dieses Mal das Thema "Natur im Dorf". Landrat Richard Reisinger bedankte sich bei allen Teilnehmern für ihr Engagement, sich aktiv und kreativ für eine lebenswerte Zukunft der Kinder im Amberg-Sulzbacher Land einzusetzen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Neben den drei Hauptgewinnern dürfen sich in diesem Jahr noch zwei weitere Vereine über Sonderpreise freuen.

"Der Rückgang der Artenvielfalt ist eines der bedeutendsten Probleme in unserer Zeit. Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, ist jeder Einzelne von uns gefragt, etwas in seinem Garten zu tun. Auch öffentliche Flächen sind mindestens genauso geeignet, wieder ein Stück Natur in die bebauten Wohnsiedlungen zu holen", wird Landrat Richard Reisinger zur Zielsetzung des Wettbewerbes zitiert.

Mehrere Tage unterwegs

Eine fachkundige Jury war mehrere Tage im Landkreis unterwegs, um die angemeldeten Ortschaften zu besuchen und die überzeugendsten Objekte zu prämieren. Da es sich um ein vielschichtiges Wettbewerbsthema handelt, stehen auch unterschiedliche Projekte als gleichwertige Sieger fest: das Vogelparadies Ursensollen, der Gemeinschaftsgarten des Obst- und Gartenbauvereins Ursensollen sowie die Streuobstwiese der Blumen- und Gartenfreunde Ehenfeld.

"Die Flächen, die zum Wettbewerb gemeldet wurden, zeigen die gesamte Bandbreite auf, wie öffentliche Flächen in einer Ortschaft zu einem Paradies für die Natur werden können. Deshalb vergeben wir neben den drei Preisträgern noch zwei weitere Sonderpreise", hebt Kreisfachberaterin Michaela Basler in der Mitteilung hervor. So können sich auch der Radfahrerverein Eintracht Elbart und der Obst- und Gartenbauverein Pittersberg über einen Preis freuen.

Anschauungsort für Kinder

Seit vielen Jahren unternimmt die Gemeinde Ursensollen zahlreiche Anstrengungen, um dem Rückgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken. Im Jahr 2018 wurde eine öffentliche Fläche gestaltet, die seitdem zu einem Natur- und Vogelparadies ausgebaut wurde. Vor allem für Kinder, aber auch für Erwachsene wurden Stationen geschaffen, an denen die Natur wieder hautnah beobachtet und erlebt werden kann. Die Fläche mit ihren artenreichen Heckenstrukturen, Totholzhaufen und vielem mehr dient als Anschauungsort, an dem Führungen mit Schulklassen und Kindergärten für naturbezogene Bildungsarbeit stattfinden.

Seit dem Frühjahr 2024 bewirtschaftet der Obst- und Gartenbauverein Ursensollen eine ehemalige Ackerfläche als Gemeinschaftsgarten. Der Garten ist in zwei Bereiche unterteilt: In einem Bereich können die Gärtner ihre Einzelparzellen mit Gemüse und Blumen selbst gestalten. Der andere Teil ist ein Gemeinschaftsbereich. Dort haben die Helfer des Vereins in diesem Jahr alte Kartoffelsorten gepflanzt. Diese werden nun gemeinsam gepflegt und am Ende der Saison mit einem Kartoffelfeuer geerntet. Kinder durften bei allen Arbeiten mithelfen. Für sie wurde extra die Kindergruppe „Ursensollner Gartenzwerge“ gegründet.

Gemeinsam pflegen und ernten

Die Blumen- und Gartenfreunde Ehenfeld haben mit ihrer Streuobstwiese ein Paradies für die Natur geschaffen. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Vereins wurde eine Fläche in der Nähe des Ortes mit verschiedenen Obstbäumen bepflanzt. Seitdem haben auch die Kinder der vereinseigenen Jugendgruppe "Natur pur" einen Ort, an dem sie die Natur erleben können. Gemeinsam mit den Kindern wurden Lesestein- und Totholzhaufen angelegt sowie Gemüse in Hochbeeten gepflanzt. Dieses wird nun gemeinschaftlich gepflegt und geerntet.

Neben den drei Siegern vergibt der Landkreis Sonderpreise an zwei weitere Vereine. Auch beim Radfahrerverein Eintracht-Elbart wird die Umweltbildung der Kinder großgeschrieben. Die Ideen dafür gehen nicht aus: So wurde ein Pumptrack und eine Fläche mit Jubiläumsbäumen naturnah gestaltet, um Raum für Blühflächen, Heckenstrukturen und verschiedene Obstarten zu schaffen. Auf Infotafeln am neu angelegten Naturlehrpfad können sich Besucher über heimische Tier- und Pflanzenarten informieren.

Ehemaliger Spielplatz

Ein weiterer Sonderpreis geht an den Obst- und Gartenbauverein Pittersberg. Dieser hat auf der Fläche des ehemaligen Kinderspielplatzes mitten im Dorf einen blühenden Kräutergarten geschaffen. Kräuter gedeihen prächtig neben bunten Blumen und Rosen – mitten im Ort ist ein Refugium für verschiedene Tierarten entstanden. Der Garten ist öffentlich zugänglich und wird für viele Veranstaltungen genutzt, vom Ferienprogramm für Kinder bis hin zu Themenabenden.