Riesige Container stehen im Innenhof des ehemaligen Kaufhauses Storg/Forum. Arbeiter schneiden die alten Lüftungsanlagen aus dem Dachgeschoss, entsorgen die Hinterlassenschaften aus einer Jahrezehnte währenden Nutzung als Kaufhaus. Der Geruch von Baustaub liegt in der Luft. Das Projekt Drei Höfe ist gestartet.
Weil es natürlich auch für einen Oberbürgermeister gut ist, sich mit so einem Volltreffer zu schmücken, schaute Michael Cerny am Montag auf eine Stippvisite dabei. Wolfram Buegger, Geschäftsführer der Bauart, zeigte gemeinsam mit Bauleiter Sebastian Wittl sowie den beiden Verkaufsprofis Roland Kufner und Marco Knon, wie weit die Vorarbeiten, also der notwendige Rückbau des alten Kaufhauses vorangeschritten ist. "Maschinell können wir hier natürlich nicht viel machen", wies Wolfram Buegger auf das behutsame Vorgehen in diesem Denkmal hin. Wobei sich weite Teile der ehemaligen Verkaufsflächen, des Restaurants sowie des Archivbereichs im Dach als wahre Betonwüsten erweisen. Trotzdem sind die Experten der Bauart natürlich dahinter, die historischen Bereiche zu schützen.
So sollen die Drei Höfe einmal aussehen
Vom Denkmal profitieren
Was natürlich auch daran liegt, dass die Investoren, die ihr Geld für das Projekt Drei Höfe geben, später von der speziellen Steuerabschreibung für Denkmalobjekte profitieren. Wie Bauart-Verkaufsleiter Roland Kuchler vor Ort erläuterte, wurde das Objekt wirtschaftlich in 128 Kauf-Einheiten zerlegt. Für alle liegen inzwischen auch konkrete Kaufabsichten vor - plus 45 Interessenten darüber hinaus. "Wir sind hier eigentlich völlig überzeichnet", schildert Kufner den Run auf diese einzigartige Mischung aus Hotel, Gastronomie und Handel, die hier bis Ende 2022 entstehen soll. Was Wolfram Buegger besonders freut: Zwischen 35 und 40 Prozent der Käufer stammen aus der näheren Region, aus Amberg und Umgebung. Das sei bei Bauart-Projekten völlig unüblich, die meist von Investoren aus der gesamten Bundesrepublik finanziert würden.
Erster Schritt der Drei Höfe ist der Rückbau - auch mit dem Ziel, eventuelle Schädigungen am Gebäude zu entdecken. Dann müssen die Notarverträge mit den Investoren unterschrieben werden, anschließend kann der eigentliche Bau beginnen. Ursprünglich sollte die Vermarktung bis Ende 2020 über die Bühne gehen, aktuell rechnet Buegger sogar damit, dass Anfang Juli der letzte Notarvertrag unterschrieben ist. Dann könnte der eigentliche Ausbau bereits fast ein halbes Jahr früher beginnen. "Das würde es uns natürlich leichter machen, den Fertigstellungstermin Ende 2022 zu halten."
Gesamtsumme: 35 Millionen
Gut 35 Millionen Euro wird das Projekt Drei Höfe zum aktuellen Stand kosten, die Summe hat die Bauart über ihre Investoren praktisch beisammen. "Wir haben derzeit sogar für insgesamt 40 Millionen Euro Interessenten", freut sich Wolfram Buegger. Übrigens sollen die Drei Höfe nach modernsten ökologischen Standards umgebaut und mit einer innovativen Heizung und Lüftung versehen werden. Wie das Konzept hier genau aussehen wird, kann Wolfram Buegger aber erst in einigen Wochen sagen.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.