Über zehn Jahre an Stillstand können nicht über Nacht ungeschehen gemacht werden. Doch die Planer von Bauart geben sich alle Mühe, quasi im Eiltempo eine konkrete Vision für die Drei Höfe auf die Beine zu stellen, wie Baureferent Markus Kühne im Bauausschuss und im Stadtrat betonte hat. Kühne stellte sie in Teilen vor und freute sich, dass nun aus dem ehemaligen Kaufhaus Storg und Forum tatsächlich eine Mischung aus attraktiver Einkaufspassage und 90-Betten-Hotel werden soll. Wie weit die Planungen schon gediegen sind, das zeigt eine Animation, eine virtuelle Reise durch das schon fertige Gebäude, die Oberbürgermeister Michael Cerny in seiner Jahresabschlussrede gezeigt hat. Wir fügen das Video mit freundlicher Genehmigung der Bauart an.
Bauart hat bereits eine Animation des Vorhabens präsentiert
Die neue Planung sieht in Teilen schon wieder ganz anders aus als die vor wenigen Wochen präsentierte. So wurde laut Kühne beispielsweise das Abschlussgebäude hin zum Münzgässchen nun ein Stockwerk niedriger vorgesehen, um hier eine harmonische Abrundung des Areals zu erreichen. "Quadratmeter schinden bringt nichts", stellte Kühne der umsichtigen Bauart-Planung ein sehr gutes Zeugnis aus. Denn anstelle von sterilen Fensterlandschaften zum Innenhof hin glänzen die drei Höfe, die ihren neuen Namen den für die Belichtung optimalen drei innenliegenden Höfen verdankt, mit verspielten Dachterrassen sowie einer Rooftop-Bar.
Letztere soll einen spektakulären Blick hinauf zum Mariahilfberg bieten, schwärmte der Baureferent schon jetzt von zu erwartenden lauen Sommernächten über den Dächern Ambergs. "Beharrliches Nachdenken zahlt sich also doch aus", kommentierte Hans-Jürgen Bumes (Grüne) die Entwicklung, die das Areal in den vergangenen Monaten genommen hat. Weg vom Abriss der meisten Gebäudeteile samt einer denkmalgeschützten Fassade in der Bahnhofstraße, hin zum Erhalt von möglichst vielen Elementen der historischen Substanz, was äußerlich dazu führt, dass die Drei Höfe große Ähnlichkeit mit dem alten Gebäudebestand haben werden - aus dem sie ja auch bestehen werden. Der natürlich erforderliche Teil-Rückbau ist nach Einschätzung von Markus Kühne für das Jahr 2020 zu terminieren, 2021 bis 2022 werden dann die eigentlichen Bauarbeiten laufen.
Und wie sieht es mit der Überdachung des großen Innenhofs aus? Das wird schwierig, gab Kühne am Mittwoch zu. Denn entgegen der ursprünglichen Absicht sei der Gebäudekomplex gänzlich an die Bauart verkauft worden - und man sei sich derzeit nicht im Klaren darüber, wie man das alles heizen soll. "Wir kriegen ihn einfach nicht warm", sagte Kühne. Da sind seiner Aussage nach noch die richtigen Ideen gesucht.
Blieb noch die Tiefgarage direkt im Gebäude, die über die Obere Nabburger Straße erschlossen wird. Je nach Planung werden dort nach Einschätzung von Kühne zwischen 30 und 40 Autos stehen können. Nichtöffentlich natürlich.
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