Amberg
27.12.2018 - 11:56 Uhr

Dreiklang aus Theater, Wirtshaus, Club

Ist das Casino-Wirtshaus in Gefahr? Diese Frage wird heiß diskutiert, seit das Ergebnis des Architekten-Wettbewerbs für den Umbau des Stadttheaters vorliegt. Oberbürgermeister Michael Cerny stellt dazu nun einiges klar.

Prof. Michael Gaenssler, Vorsitzender des Preisgerichts, erläutert die Vorschläge für die Sanierung des Stadttheaters. Bis 17. Dezember waren sie im Rathaussaal ausgestellt. Bild: Katrin Moch
Prof. Michael Gaenssler, Vorsitzender des Preisgerichts, erläutert die Vorschläge für die Sanierung des Stadttheaters. Bis 17. Dezember waren sie im Rathaussaal ausgestellt.

"Manchmal ist echt erschreckend, was da drinsteht", sagt der Rathaus-Chef im AZ-Interview zum Jahreswechsel über die Kommentar-Spalten von Facebook. Da wurde behauptet, mit dem Ergebnis des Architekten-Wettbewerbs sei das Aus für das traditionsreiche Casino-Wirtshaus besiegelt. Cerny macht deutlich: "Der Stadtrat hat gesagt: Dieses Trio aus Theater, Wirtshaus und Club, das möchten wir erhalten. Das war eine der Vorgaben." Was die Architekten vorgelegt haben, seien lediglich Ideen für eine Umsetzung dieser Vorgaben - ausdrücklich gefordert waren dabei auch Lösungen für Barrierefreiheit und mehr Platz für Foyer und Garderobe. Cerny: "Es ist nicht so, dass der erste Preis jetzt automatisch umgesetzt wird. Der erste Preis war halt aus Sicht der Jury der in sich schlüssigste und architektonisch schönste." Der Preisträger, die PFP-Planungs-GmbH aus Hamburg, hat mit einer riesigen Wendeltreppe im historischen Kirchenschiff gepunktet. Das Wirtshaus würde bei dieser Lösung in den ersten Stock verlegt. Doch nichts ist bislang ausgemacht. "Wir werden im nächsten Schritt nun überlegen, mit welchen Vorgaben wir in die Vergabegespräche gehen", erläutert der Oberbürgermeister. Und dann werde erst der Architekt ausgesucht und beauftragt. "Das Wirtshaus ist nicht weg. Auch der Club ist nicht weg. Aber wir müssen jetzt im Stadtrat klären: Was sind unsere konkreten Vorgaben?" Der Rathaus-Chef räumt ein, dass der Architekten-Wettbewerb auch einige gewagte Ideen hervorgebracht habe. "Der Stadtrat war ja in dem Dilemma sich zu fragen, welche Handlungsfreiheit er den Architekten gibt und was er vorher genau festlegt. Die Komplexität der ganzen Geschichte zeigt sich jetzt auch im Ergebnis.

Aber Cerny macht auch klar: "Was nicht sein darf ist, dass sich am Ende des Tages alle einig sind, dass möglichst alles so bleibt." Das ursprüngliche Ziel, Barrierefreiheit sowie größere Foyerflächen zu schaffen, müsse auf jeden Fall erhalten bleiben. "Da können wir uns nicht davon verabschieden."

 
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