Die Amberger Pfarrei St. Georg feiert in diesem Jahr ihre Wiedergründung vor 100 Jahren. Des einen Freud, löst bei anderen etwas Wehmut aus. Denn nicht mehr viele Heimatinteressierte und Kirchenbesucher wissen wohl, dass der Ort Atzlricht bis zu diesem Ereignis zur Pfarrei Hohenkemnath gehörte. Franz Xaver Schmaußer, Vater von Ortsheimatpfleger Josef Schmaußer und Jahrgang 1908, erzählte oft im Familienkreis, dass eine der Flurprozessionen der Hohenkemnather rund sieben Kilometer bis zum Kirchlein Maria Schnee in Atzlricht führte. Dies sei vor allem für die Kinder sehr schweißtreibend und anstrengend gewesen.
Unter Pfarrer Johann Baptist Eibl (von 1921 bis 1944 Pfarrer in Hohenkemnath) wurde der Ort Atzlricht schließlich aus dem Pfarrverband Hohenkemnath herausgelöst. Die „Amberger Volkszeitung“ berichtete am 7. April 1923: „Laut bischöflicher Genehmigung wurde die Ortschaft Atzlricht, bisher zur katholischen Pfarrei Hohenkemnath gehörig, in die Pfarrei St. Georg in Amberg eingepfarrt.“
Diese „Herauslösung von Atzlricht aus der Pfarrei Hohenkemnath“ war bereits die zweite Zäsur. Bis zum 16. September 1855 gehörte auch die Ortschaft Köfering zur Pfarrei Hohenkemnath, bevor sie pfarrlich Kümmersbruck angegliedert wurde. Der „Totenweg“ zwischen dem Haager Tal und Rückershof erinnert noch an die Zeit, als auf diesem Weg die Verstorbenen zum Friedhof nach Hohenkemnath gebracht wurden.
Den dritten Verlust eines Ortes musste die Pfarrei Hohenkemnath 1946 verkraften. Die Ortschaft Zant wurde in die Pfarrei Hausen umgegliedert. Seit der Neuordnung der Pfarreienverbände sind die Pfarreien Hausen, Hohenkemnath und Utzenhofen in einer Pfarreiengemeinschaft wieder verbunden.
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