Eine Kindertagesstätte für acht Gruppen soll im Amberger Stadtteil Drillingsfeld neu gebaut werden. Die Größe der Einrichtung war in der Sitzung des Ferienausschusses am Donnerstag, 20. August, aber nur indirekt ein Thema. Die Stadträte votierten zwar einstimmig für den neuen Auslegungsbeschluss für den Bebauungsplan 152 "Kindertagesstätte Winterstraße". Zu Beginn der Sitzung hatte jedoch Martin Frey (Die Liste Amberg) beantragt, den Tagesordnungspunkt zu streichen, mit der Begründung, dass ein Ferienausschuss nicht das geeignete Gremium für ein Bauprojekt in diesem Status wäre. Vielmehr sollten seiner Meinung nach die Planungen einen Bauausschuss durchlaufen, in dem vorab die Einzelheiten diskutiert werden könnten. Der Antrag wurde mit zwei Gegenstimmen abgelehnt. Baureferent Markus Kühne berichtete vom derzeitigen Planungskonzept für den Geltungsbereich von rund 1,2 Hektar. Aktuell wird die Fläche zwischen Winterstraße und Kleeweg landwirtschaftlich genutzt.
Radverkehr über Frühlingsstraße
Der Anschluss an das Radverkehrsnetz sei über die Frühlingsstraße (Tempo-30-Zone) möglich. Dort solle der Radverkehr die Fahrbahn benutzen. Außerdem sehe das Konzept eine Verbindung zwischen Kleeweg und Ernteweg vor, letzterer müsse zwar nicht verbreitert, da er für die Anbindung der Kindertagesstätte nicht notwendig sei, jedoch asphaltiert werden. Vier Grundstücke werden durch die Herstellung der neuen Straßen Erschließungsbeitragspflichtig. "Das ist aber Stand Rechtslage heute", sagte Kühne in der Sitzung, "hier können noch Änderungen passieren".
Zwischen Teichfrosch und Erdkröte
Auch die Artenvielfalt wurde in diesem Areal unter die Lupe genommen. Teichfrosch, Seefrosch, Erdkröte und Teichmolche gibt es dort, hauptsächlich in den angrenzenden Gärten. "Wanderungsverbindungen über die bisher intensiv genutzte Ackerfläche gibt es keine", sagte Kühne. Stattdessen könnte durch die Planung der Kindertagesstätte der Lebensraum der vorhandenen Arten noch erweitert werden, da durch die privaten Gärten und das Kita-Außengelände attraktivere Lebensbedingungen geschaffen würden, als durch die landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche.
Auch das künftig vermehrte Verkehrsaufkommen wurde beleuchtet. Verkehrsplaner kamen zu dem Ergebnis, dass die prognostizierten Zahlen weit unter den Richtlinien liegen würden. "Natürlich wird durch diese Wohnbebauung, aber auch vor allem durch die Kindertagesstätte mehr Lärm erzeugt, jedoch liegen die prognostizierten weit unter den als verträglich eingestuften Zahlen", so Kühne.
Emilie Leithäuser (FDP) schlug vor, wenigstens im Kleeweg einen Bürgersteig einzuplanen. "Damit die Kinder nicht auf der Straße gehen müssen." Für Martin Frey (DLA) zeigte sich deutlich, dass das Thema Verkehrswege noch intensiver in der nächsten Sitzung diskutiert werden müsse. Ihm fehlte die Perspektive, wie sich das gesamte Viertel ab Ausbau der Sommerstraße künftig erschließen soll. Bezüglich der Größe des Kindergartens merkte OB Michael Cerny an, dass in größeren Einrichtungen Personalausfälle leichter zu kompensieren seien, als in kleinen. "Aber trotz aller Bestrebungen werden nicht alle in der Früh mit dem Fahrrad kommen." Doch eine Stadt müsse Plätze vorhalten, denn Eltern haben einen Rechtsanspruch darauf.
Was ist im Drillingsfeld geplant?
Ursprünglich sah die Planung an der Winterstraße im Drillingsfeld einen zweigruppigen Kindergarten vor. Mittlerweile ist die Größe auf acht Gruppen angewachsen (fünf für Kindergarten- und drei für Krippenkinder). Darin wird auch der Kindergarten Christkönig an der Eglseer Straße aufgehen, den die Pfarrei St. Georg zum 1. Januar 2021 abgibt. Träger der neuen Einrichtung, deren Fertigstellung für Herbst 2022 geplant ist, wird das Rote Kreuz.
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