Meinung: Erziehern muss es gutgehen

Amberg
11.09.2023 - 11:00 Uhr
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Dass Erzieherinnen und Erzieher in Kitas und Kindergärten fehlen, ist keine neue Erkenntnis. Der Grund ist offensichtlich: anstrengende Arbeit für zu wenig Geld. Es muss sich schnellstens was ändern, meint Lisa Sebald.

Kommentar von Lisa Sebald
Erzieherinnen und Erzieher brauchen geregelte Arbeitszeiten, mehr Pausen und mehr Lohn, meint Lisa Sebald.

Bundesweit fehlen 380.000 Kita-Plätze – und mit ihnen das Personal. Das sind fast 35.000 Fußballmannschaften. Doch womöglich findet man schneller Menschen, die Fußball-Profi werden wollen als angehende Erzieherinnen und Erzieher. Das überrascht kaum, liegt doch das durchschnittliche Bruttogehalt im Erzieher-Beruf bei 2650 Euro im ersten Jahr, nach zehn Jahren bei 3100 Euro, schreibt das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung. Wenige Euros für einen Job, der körperlich und psychisch anstrengt: Als Vollzeitkraft heißt das 40 Stunden die Woche jeden Tag mehrere Kinder gleichzeitig betreuen. Diejenigen, die sich dafür entscheiden, machen das aus Leidenschaft und müssen vernünftig entlohnt werden. Wichtig sind auch geregelte Arbeitszeiten, mehr Pausen und unterstützende Eltern – denn was nützt das Geld, wenn es am Ende für eine Therapie wegen Burn-out herhalten muss? Den Erziehern muss es mindestens genau so gutgehen wie den Kindern. Denn ohne sie läuft nichts.

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Amberg11.09.2023
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