Amberg
16.09.2018 - 10:10 Uhr

Fair Trade noch stärker verankern

Amberg will Fair-Trade-Stadt sein. Der Stadtrat hat das beschlossen und die ersten Schritte in dieser Richtung sind gegangen. Doch der Begriff muss nun auch so richtig mit Leben erfüllt werden.

Nicht nur Bananen sollten in einer Fair-Trade-Stadt wie Amberg aus kontrolliertem Anbau kommen. Die passenden Produkte zu finden, erfordert einen enormen personellen Aufwand. Bild: Jörg Carstensen/dpa
Nicht nur Bananen sollten in einer Fair-Trade-Stadt wie Amberg aus kontrolliertem Anbau kommen. Die passenden Produkte zu finden, erfordert einen enormen personellen Aufwand.

Amberg will Fair-Trade-Stadt sein. Der Stadtrat hat das vor einiger Zeit bereits beschlossen und die ersten Schritte in dieser Richtung sind gegangen. Doch der Begriff muss nun so richtig mit Leben erfüllt werden, wie Brigitte Netta (SPD) am Donnerstag im Hauptausschuss es formulierte. Was aber bisher fehlt, ist eine konkrete Stelle in der Stadtverwaltung, der diese Aufgabe zugeordnet ist. Nun tut sich die Möglichkeit auf, eine solche - öffentlich gefördert für 24 Monate - schaffen zu können. Die Stadt wäre nach Auskunft ihres Umweltreferenten Bernhard Mitko mit lediglich rund 6300 Euro an dieser Halbtagsstelle beteiligt, der Rest, mehr als 57 000 Euro, werde aus Bundesmitteln gezahlt.

"Wir können das auch nur gefördert machen", sagte OB Michael Cerny dazu. Und nur über die zwei Jahre des Förderzeitraums, das betonte er ausdrücklich. Das war auch Barbara Lanzinger (CSU) wichtig: Wenn diese neue Halbtagsstelle geschaffen werde, dann bestehe leider nach den bisherigen Erfahrungen die Gefahr, dass nach Auslaufen der Förderung verlangt werde, die gesamten Kosten vonseiten der Kommune zu übernehmen. "Wir müssen darauf hinweisen, dass das nur für der Förderzeitraum gilt", so Lanzinger. "Sonst können wir das nicht machen." Eine Auffassung, der auch der Oberbürgermeister grundsätzlich zustimmte. Allerdings sieht Michael Cerny die Notwendigkeit, das nicht nur auf Amberger Ebene, sondern generell einmal über die gesamte "Kommunale Familie", also alle Städte und Gemeinden kund zu tun. "Sonst setzen wir hier ein falsches Signal", so Cerny.

Grundsätzlich fassten die Räte also den Beschluss, sich für die Stelle zu bewerben, diese aber nur so lange aufrecht zu erhalten, wie sie öffentlich gefördert wird. "Das kann ja nicht sein, dass man das anschließend bei uns ablagert", sagte Klaus Mrasek (ÖDP), der unlängst mehrere afrikanische Länder besucht hat und der gleichzeitig anregte, die Stellendiskussion strikt vom Fair-Trade-Gedanken zu trennen. Mrasek war es wichtig, mehr faire Produkte in Amberg zu verwenden, um die eigentlichen Fluchtursachen von den afrikanischen Ländern nach Europa zu beseitigen. Seine Anregung: Die Aufnahme von Fair Trade in den Text der öffentlichen Ausschreibungen. Und sein Fazit: "Nach zwei Jahren schauen wir dann mal, was wirklich an Fair-Trade-Produkten bei der Stadt beschafft wird.

 
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