Knapp 300 Zuschauer sahen sich am Samstagnachmittag das Spiel im Stadion am Schanzl an. Davon kam mindestens die Hälfte aus Raigering. Kein Bratwurststand, keine Hochglanzeintrittskarten mehr, das Vereinsheim längst geschlossen, dafür ein paar Unentwegte, die mit aller Kraft versuchen, ihren FC Amberg am Leben zu erhalten. Der einstige Glanz ist ab. Statt in der Regionalliga gegen Bayern II oder den Jahn Regensburg kickt der FC jetzt gegen Inter Bergsteig und den SV Raigering in der Bezirksliga Nord.
Zarte Neuanfänge
Aber es ist noch schlimmer: Eine zweite Mannschaft, in der sich die ambitionierten Jugendspieler beweisen könnten, existiert nicht mehr. Aber es gibt ja auch keine A-Jugend mehr, bei dem Verein, der in der Region immer uneingeschränkt an der Spitze der Nachwuchsarbeit stand. Selbst beim Konkurs des 1. FC Amberg Mitte der 90er Jahre war es noch gelungen, die Jugendabteilung in den TV 1861 zu übernehmen. Der Grundstock für den heutigen FC Amberg. Der Vorsitzende des Gesamtvereins macht Mut. Thomas Bärthlein, der Mann an der Spitze des TV, verweist auf zarte Neuanfänge. So werde am heutigen Dienstag ein Kooperation mit dem Sportartikelausrüster Puma zugunsten der FC-Jugend abgeschlossen. "Unsere Kinder- und Jugendmannschaften werden künftig von Puma ausgestattet", so sagt er auf Anfrage von Oberpfalz-Medien im Vorfeld der Abteilungsversammlung der Fußballer, bei der am Donnerstag alle offenen Fragen der Mitglieder beantwortet werden sollen.
Neuwahlen wird es nicht geben, schränkt Bärthlein ein. "Da müssen sich erst noch ein paar bereiterklären", bestätigt er, dass die Suche nach einem Abteilungsleiter Fußball beim TV bisher erfolglos war. Aber im Januar soll es dann klappen, so seine Aussage. Und es werde einen Sportlichen Leiter geben, der die Koordination des Spielbetriebs übernimmt. "Dafür gibt es einen Kandidaten", so Bärthlein. Die Gerüchteküche brodelt hier seit Monaten heftig um Tobias Rösl, den jetzigen Sportdirektor der DJK Ammerthal. Ziel müsse es sein, sagt Thomas Bärthlein, die Jugend aufzubauen. Dafür stehe der Name Danny Graf. Angemerkt
Er hat eigenen Aussagen zufolge gut 1,5 Millionen Euro aus seinem Vermögen in den FC Amberg gesteckt. Als Totengräber des Vereins will sich Helmut Schweigerdaher nicht bezeichnen lassen. Auf Anfrage von Oberpfalz-Medien macht der einstige Präsident des FC deutlich, dass er seiner Ansicht nach nichts verkehrt gemacht hat. Im Gegenteil: "Ich habe alles, was ich versprochen habe, auch eingehalten", sagt er wörtlich. Das gelte übrigens auch für die laufende Saison. Auf der anderen Seite sei das Gegenteil der Fall gewesen: Kein Kunstrasen, keine automatische Bewässerungsanlage. "Das sind Dinge, die öffentlich angekündigt worden sind." Schweiger plagt daher kein schlechtes Gewissen. Seine Rechnung ist ganz einfach: "Ich habe den FC mit 50 000 Euro übernommen und mit 110 000 Euro wieder abgegeben. Damit hat der TV 1861 60 000 Euro Gewinn gemacht." Und ein schönes Stadion, in das er persönlich auch viel Geld gesteckt habe. Leider sei er aber bis auf ein Mitwirken der Stadt Amberg und einiger persönlicher Freunde, Gönner und Wegbegeleiter, denen der Fußball in Amberg auch am Herzen liegt, allein gelassen worden, so Schweiger.
"Wenn das Engagement zu 99,99 Prozent Helmut Schweiger, einige ehrenamtliche Helfer und Amberger Sportpark GmbH heißt, dann funktioniert das nicht."(ass)













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