Wegen der Corona-Krise musste schon die Pfingstdult im Mai aus dem Veranstaltungskalender entfernt werden. Festwirt Reinhard Gschrey wollte das aber nicht einfach so hinnehmen und erfand kurzerhand die dreitägige Light-Variante: keine Fahrgeschäfte, kein Anzapfen, kein Festzelt und auch keine Masskrüge, stattdessen gab's in einem Biergarten was zum Essen und zum Trinken, und das Bier nur als Halbe. Mit diesem Modell war Gschrey zufrieden. Deswegen entschied er sich dazu, jetzt bei der Herbstdult in gleicher Weise zu verfahren - jedoch mit dem Unterschied, über die komplette Distanz von zehn Tagen zu gehen.
Als er das vor Wochenfrist bekanntgab, war ihm nicht klar, dass der Auftakt ins Wasser fallen wird. Nur knapp über zehn Grad und Regen am Freitag, am Samstag ein ähnliches Bild. "Das ist das Risiko, das wir zu tragen haben. Nach der ganzen Arbeit, die wir uns gemacht haben, kann ich jetzt nicht sagen, ich breche ab", sagte der Gastronom, als feststand, dass am Tag zuvor nicht mehr als 30 Besucher den Weg in den überdachten Biergarten gefunden hatten. Aber auch dem verregneten Start konnte Reinhard Gschrey Positives abgewinnen: "Es waren trotzdem 30 Leute da. Das deckt zwar nicht die Unkosten, aber es sind trotzdem ein paar Euro. Besser als nichts." In keinem Moment habe er an diesem kalten und verregneten Wochenende daran gedacht, die Reißleine zu ziehen: "Wir ziehen das jetzt durch. Alles läuft wie geplant", denn: "Als Geschäftsmann muss man zu seinen Entscheidungen stehen." Und so dauert die Herbstdult "light" wie angekündigt noch bis Sonntag, 4. Oktober, denn das Wetter soll ja auch wieder besser werden. "Vielleicht haben wir noch ein paar schöne Tage", hofft Gschrey. Und wenn nicht? Dann sei das zwar bitter, aber kein Weltuntergang: "Wir rechnen nicht von Veranstaltung zu Veranstaltung. Am Jahresende muss der Schnitt stimmen." Aber heuer sei wegen Corona ohnehin alles anders.
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