Am Ostermontag entdecken Spaziergänger Rauch und Flammen in einem Wäldchen in Eschenbach, bereits am Karfreitag entzündet sich bei Grafenwöhr eine Hecke durch Funkenflug. Seit Tagen hat es nicht geregnet, die Felder und Wiesen sind staubtrocken. Bisher habe man hier Glück gehabt, sagt der Amberg-Sulzbacher Kreisbrandrat Fredi Weiß. Darüber ist er natürlich froh, er weiß aber auch: "Wer unachtsam mit Feuer im Freien umgeht, der riskiert bei den ausgetrockneten Böden einen Flächen- oder Waldbrand."
Er appelliert daher dringend, keine brennende Zigarette aus dem Auto zu werfen, im Wald keine Glasflaschen und Scherben zu hinterlassen und beim Grillen im Garten einen Eimer Wasser oder den Gartenschlauch griffbereit zu halten. "Wenn der gesunde Menschenverstand eingesetzt wird, kann eigentlich nichts passieren", ist er überzeugt.
Trotzdem unterstützt er den Vorschlag des Deutschen Feuerwehrverbands, der fordert, dass die Bundeswehr Helikopter bereithält, die in der Lage sind, große Wasserbehälter von rund 5000 Liter Fassungsvermögen zu transportieren. "Bei einem Großbrand wäre Hilfe aus der Luft sicherlich eine Unterstützung." Auch, wenn es darum geht, in unwegsamen Gelände zu löschen. "Das ist für jede Region hilfreich."
Martin Schmidt, Kreisbrandinspektor und ausgebildeter Flughelfer bei der US-Armee, bestätigt die Meinung des Feuerwehrkollegen. Er erklärt, dass in Amberg zwei 900 Liter Außenlastbehälter gehortet würden. In Grafenwöhr sei es ein Behälter mit 5000 Liter Fassungsvermögen. Der sei beim Löschen natürlich effektiver, doch das Problem dabei ist: Nicht jeder Hubschrauber kann dieses Gewicht transportieren. Ein Helikopter, der das kann, ist bei der US-Armee stationiert. "Den CH53 der Bundeswehr zu bekommen, ist relativ schwierig, denn nur wenige sind wirklich flugtauglich", bemängelt der Experte. Die kleineren Behälter könnten die Maschinen der Landespolizei fliegen. "Daher halten die Standorte hier lieber kleine Behälter bereit." Das Löschen dauere dadurch natürlich länger.
Den Vorstoß des Feuerwehrverbands, mehr solcher Hubschrauber bereitzuhalten, begrüßt Schmidt daher. In einem großen Notfall "wäre das eine große Erleichterung".
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