„Nach diesen ganzen Querelen der letzten Jahre, war es noch nie so harmonisch wie jetzt.“ Birgit Fruth hatte kein Interesse, an der Bundespolitik zu nörgeln oder gegen andere Lokalpolitiker zu sticheln. „Diese Zeit gibt es einfach nicht her.“ Wichtig war es der Fraktionsvorsitzenden jedoch, mit Bürgern gemeinsam Entscheidungen zu treffen. „Wir müssen über alle Parteigrenzen hinweg zusammenhalten.“
Dann hat der Bürger entschieden
Die „Never ending Story“ Bürgerspitalgelände beschäftigt die Mitglieder der SPD weiterhin. Zumindest, so Fruth, wurde, unter anderem nach Kritik des Stadtverbandes, das Blechdach überarbeitet. „Ein begrüntes Dach ist schon mal der richtige Weg“, so die Stadträtin. Uli Hübner, der im Bauausschuss tätig ist, werde hier ein wachendes Auge darüber halten. Das angestrebte Bürgerbegehren sieht der Stadtverband gelassen. „Es ist ein urdemokratisches Schwert. Dann hat halt der Bürger entschieden.“
Dennoch mahnte Dieter Weiß zum genauen Hinhören. In der Vergangenheit sei zum Beispiel in der Sache „Bergwirtschaft“ nicht fair seitens der Interessengemeinschaft „Unser Berg“ informiert worden. Weiterhin werde sich die SPD Amberg um eine gerechtfertigte Nutzung der Leopoldkaserne bemühen. Mit von der virtuellen Partie war der Neumarkter Johannes Foitzik, der bei der kommenden Bundestagswahl als Direktkandidat für die SPD ins Rennen geht.
Sozial, digital und grün
Es komme nun auf die Mundpropaganda an, denn die aktuellen Themen seien zukunftsorientiert: Sozial, digital und grün. „Wir müssen vor allem in Umwelttechnologien investieren – Schwerpunkt: Wirtschaftsförderung“, erklärte Foitzik sein Vorhaben. Er sei kein Freund der Förderung der Elektromobilität der Autoindustrie. „Am Ende des Tages tun diese nur das, was sie gefördert bekommen. Tesla schafft es auch ohne. Dann kann es für einen Daimler oder VW nicht so schwer sein.“ Außerdem würden damit auch keine Arbeitsplätze geschaffen werden, sondern die Technologien eingesetzt, um Arbeitsplatzabbau zu betreiben, so Foitziks Standpunkt. Als Beispiel hierfür nannte der Neumarkter Conti mit Sitz in Regensburg. Um diesem Trend entgegenzuwirken, möchte Foitzik gemeinsam mit den Gewerkschaften eine neue Basis schaffen. Allerdings bedürfe es hierfür ehrlicher Kommunikation. „So manche Betriebsräte haben vergessen, wofür sie eigentlich stehen sollten“, kritisiert der SPD-Direktkandidat.
Auch das Impf-Geschehen ist ihm ein Dorn im Auge. „Ich möchte mich nicht erst zum Kardinal weihen lassen müssen, um eine zeitnahe Impfung zu bekommen.“ Dieses brisante Thema scheine doch mit Prioritäten versehen worden zu sein. Profilierungs-Neurosen seien sowohl in der Lokal- wie auch in der Bundespolitik einfach fehl am Platz.
Den Fisch gibt es frei Haus
Um die Tradition der SPD am Ascherdonnerstag fortzuführen, scheute Stadtverbands-Vorsitzende Simone Böhm-Donhauser keine Mühen, Fisch frei Haus an Mitglieder zu liefern. Dieter Weiß hingegen möchte die Geschichte der SPD Amberg veröffentlichen. Hierzu ist der Historiker noch immer auf der Suche nach alten Fotos oder Schriftstücken und bittet die Allgemeinheit um Hilfe.
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