Amberg
06.09.2023 - 09:30 Uhr

Fledermaushaus in Hohenburg als Alleinstellungsmerkmal

Das Fledermaushaus in Hohenburg ist als Kinderstube der Großen Hufeisennase einzigartig. Diese Fledermaus ist in Deutschland vom Aussterben bedroht, hier fühlt sie sich pudelwohl. Auch sie spielt für den Landschaftspflegeverband eine Rolle.

Mehrere Fledermäuse der Art Große Hufeisennase hängen kopfüber von der Decke. In Hohenburg gibt es Deutschlands einzige Wochenstube dieser gefährdeten Fledermausart. Archivbild: Rudolf Leitl/exb
Mehrere Fledermäuse der Art Große Hufeisennase hängen kopfüber von der Decke. In Hohenburg gibt es Deutschlands einzige Wochenstube dieser gefährdeten Fledermausart.

Als Gebietsbetreuer für verschiedene Schutzprojekte in der Region sprach Rudolf Leitl bei der Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbands nicht nur von der Gebietsbetreuung als großes Erfolgsprojekt, das vergangenes Jahr sein 20-Jähriges gefeiert hat, sondern auch einem Alleinstellungsmerkmal. Gemeint war das Fledermaushaus in Hohenburg als Wochenstube der Großen Hufeisennase, einer in Deutschland vom Aussterben bedrohten Fledermausart. Dort finden sich Fledermaus-Weibchen zusammen, um ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen und großzuziehen.

Einzige Wochenstubenkolonie

Das Einzigartige daran: Es ist die einzige Wochenstubenkolonie in ganz Deutschland. „Vor 15 Jahren hätte kein Experte dieser Kolonie eine Überlebenschance gegeben“, so Rudolf Leitl, der 2009 bis 2011 auch die Sanierung des Fledermaushauses begleitet hatte. Inzwischen ist die Große Hufeisennase längst nicht nur im Amberg-Sulzbacher Land beheimatet, angetroffen wurde sie laut Rudolf Leitl auch in der Fränkischen Schweiz und in großen Teilen der Fränkischen Alb.

„Wir sind ein Öko-Konzern“, sagte Landrat Richard Reisinger angesichts der Fülle an Aufgaben und Projekten, die der Landschaftspflegeverband Amberg-Sulzbach übernommen hat und betreut. Zahlen zu den Maßnahmen legte Geschäftsführer Richard Lehmeier vor. So sprach er zum Beispiel von 61 Pflegemaßnahmen im Verbandsgebiet (47 im Landkreis Amberg-Sulzbach und 7 in der Stadt Amberg). Deren Gesamtsumme belief sich seinen Worten nach auf 216 000 Euro. „Das sind rund 4000 Euro pro Maßnahme.“

Ein Schwerpunkt des Landschaftspflegeverbands ist die Baumpflege, zum Beispiel in Alt-Eglsee, wo alte Bäume möglichst lange erhalten bleiben sollen. An verschiedenen Orten in der Stadt Amberg und im Landkreis erfolgt eine Biotoppflege. Auch dazu nannte Lehmeier einige Orte, Rammertshof genauso wie Krumbach, aber auch den Bereich von Schmidmühlen und Hohenburg als Jagdgebiet der dort beheimateten Fledermaus Große Hufeisennase. Oder Feuchtwiesen bei Schnaittenbach. Mähgutverwertung (Lehmeier: „Weg vom Mulchen hin zum Mähen“) spielt genauso eine Rolle wie das Pflanzen, Pflegen und Schneiden von Obstbäumen. Der Landschaftspflegeverband ist außerdem in der fachlichen Beratung für den Naturpark Hirschwald tätig, in der Gewässerpflege und plant für 14. Oktober eine Apfelsammelaktion in Freudenberg.

Landrat würdigt große Vielfalt

Wer aktive Jugendgruppen habe, könne mit diesen gemeindliche Bäume, sofern sie nicht verpachtet sind, „abernten und das Obst zu uns bringen“, so Lehmeiers Aufruf. Landrat Richard Reisinger sprach angesichts der verschiedenen Themen, die die Vereinigung bearbeitet, von einer „Vielfältigkeit im Landschaftspflegeverband“.

 
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