Am Freitagabend gilt's für Barbara Gerl (42): Bislang ist sie die einzige Kandidatin für den Bezirksvorsitz der Frauen Union. In der Vergangenheit hatten diese Posten eher Frauen inne, die mit einem Mandat auf Landes- oder Bundesebene ausgestattet waren. Von 1995 bis 2006 war die damalige Staatsministerin Emilia Müller (67) aus Bruck (Kreis Schwandorf) FU-Bezirkschefin, seit 2006 die Ex-Bundestagsabgeordnete Barbara Lanzinger (64) aus Amberg. Jetzt tritt eine Gemeinderätin aus Freudenberg an. Stecken da Ambitionen nach höheren Weihen dahinter? Die Antwort der Tochter des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Hermann Fellner (68) fällt schon mal recht profimäßig aus: "Ich bin jetzt auch schon lange genug dabei, um zu wissen, dass es nicht reicht, nur gute Arbeit zu machen um mit einem Mandat betraut zu werden: es braucht zudem auch viel Glück, damit man zur rechten Zeit am richtigen Ort zur Verfügung steht", sagt die Kandidatin. Mit "lange genug dabei" meint Gerl in erster Linie die zehn Jahre als Bezirksgeschäftsführerin der Frauen Union. Dann aber auch ihre sonstigen politischen Aktivitäten: FU-Ortsvorsitzende in Freudenberg seit 2009, stellvertretende Kreisvorsitzende Amberg-Sulzbach von 2011 bis 2019, jetzt Kreisvorsitzende, stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende seit 2013 und nun auch Vize-Kreisvorsitzende, außerdem Beisitzerin im CSU-Bezirksvorstand.
Für die Neuwahlen am Freitagabend im Musikomm ist bislang keine Gegenkandidatin in Sicht. Die Versammlung, zu der sich FinanzministerAlbert Füracker sowie die Ex-Ministerinnen Emilia Müller und Gerda Hasselfeldt angekündigt haben, beginnt um 18 Uhr. Die Oberpfälzer Frauen Union hat annähernd 5000 Mitglieder und ist damit die größte Arbeitsgemeinschaft der CSU im Bezirk. "Das gibt uns natürlich eine gute Ausgangsposition, um die Anliegen unserer Frauen stark in den Parteigremien einzubringen", sagt Gerl zu ihrer Motivation. "Mir macht es Freude, mich für Bürger einzusetzen und mich zu kümmern", führt sie aus und blickt dabei in die Zukunft. "Noch schöner und wahrscheinlich auch ein bisschen einfacher, weil man leichter Gehör findet, ist es selbstverständlich, wenn man dazu auch noch mit einem Mandat ausgestattet ist."
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