"Versöhnung über den Gräbern, Arbeit für den Frieden", lautet das Leitmotiv des Europäischen Jugendprojekts Oberpfalz (EJPO). „Angesichts der kriegerischen Handlungen in Europa gewinnt dieses Motto an Aktualität und die europäische Jugendarbeit an Bedeutung“, wird Landrat Richard Reisinger in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Amberg-Sulzbach zitiert. Der Landkreischef ist Schirmherr der Internationalen Projektwoche in Bayern und Tschechien, die von Freitag, 3. Juni, bis Samstag, 11. Juni, teils in Bayern und teils in Tschechien über die Bühne geht.
Bei einem Treffen im Landratsamt informierte Hartmut Schendzielorz, Vorsitzender und Projektleiter des Europäischen Jugendprojekts Oberpfalz, mit Projektgruppenleiterin Christiane Regn und Uwe König (Bürgermeister Freihung) über das Programm der internationalen Projektwoche. Sie startet diesmal in Nürnberg, führt zu einem Workshop in den deutsch-tschechischen Geschichtspark Bärnau ins Waldnaabtal. Nach dem Besuch der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg beginnt im Nachbarland Tschechien der zweite Teil. Die Jugendlichen aus Frankreich, Polen, Tschechien und Deutschland besuchen dort die Gedenkstätten Lidice und Theresienstadt, machen einen Abstecher nach Prag und fahren über Plasy zurück in die Oberpfalz.
Jetzt offizielle Partnerschaft
Die Stadt Plasy steht seit einigen Jahren in freundschaftlicher Verbindung mit dem Markt Freihung. Anlässlich von „20 Jahre EJPO – 20 Jahre Partnerschaft für Frieden“ wird in der internationalen Projektwoche am 5. Juni mit einem Festtag in Freihung eine offiziell Partnerschaft mit Plasy begründet, wie Bürgermeister Uwe König laut Presse-Info berichtet. Nach einem Standkonzert mit dem Evangelischen Posaunenchor Thansüß eröffnet Landrat Richard Reisinger die Gedenkfeier und legt für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, dessen Vizepräsident er ist, einen Kranz nieder. Die jugendlichen Teilnehmer der Projektwoche legen Blumen dazu. Fahnenabordnungen, Gäste und Ehrengäste marschieren, begleitet vom Musikverein Vilseck, zum Gottesdienst für Frieden und Versöhnung in die katholische Kirche am Harranger in Freihung. Beim offiziellen Festakt am Nachmittag unterzeichnet Bürgermeister Uwe König die Partnerschaftsurkunde.
Geld vom Landkreis
Landrat Richard Reisinger ist dem EJPO seit Jahren eng verbunden: „Solch vorbildliche Initiativen fördern die freundschaftlichen Begegnungen der europäischen Jugend und sind gerade jetzt wichtig, um den Friedensgedanken neu zu entfachen.“ Reisinger dankte Projekt-Motor Hartmut Schendzielorz und dessen Mitstreitern für ihr Engagement. Als Finanzspritze sicherte der Landkreischef eine Fördersumme von rund 2000 Euro zu. Anmeldemöglichkeiten und Informationen zur Internationalen Projektwoche sind im Internet zu finden.
Programm der Internationalen Projektwoche
- Freitag, 3. Juni: Begrüßung in der Jugendherberge Nürnberg, Kennenlernen
- Samstag, 4. Juni: Projekttag in Nürnberg; Dokumentationszentrum und Reichsparteitagsgelände, Freizeit in Altstadt
- Sonntag, 5. Juni: Projekttag (Jubiläum 20 Jahre EJPO - 20 Jahre Partnerschaft für Frieden) in Freihung, Freizeit in der Fränkischen Schweiz
- Montag, 6. Juni: Tagesprogramm im deutsch-tschechischen Geschichtspark in Bärnau
- Dienstag, 7. Juni: Projekttag (Ruhe und Erholung) in der nördlichen Oberpfalz; Wanderung im Waldnaabtal, Sport
- Mittwoch, 8. Juni: Reise nachTschechien; KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Pilsen, Prag
- Donnerstag, 9. Juni: Projekttag in Tschechien; Gedenkstätte Lidice, KZ-Gedenkstätte Theresienstadt
- Freitag, 10. Juni: Projekttag in Prag
- Samstag, 11. Juni: Rückreise über Plasy nach Deutschland
Europäisches Jugendprojekt Oberpfalz
- Der Verein Europäisches Jugendprojekt Oberpfalz entstand als selbstständige Organisation bei der am 23. März 2002 zwischen dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Bezirksverband Oberpfalz, und dem Markt Freihung gegründeten „Partnerschaft für den Frieden".
- Er nannte sich anfangs Europäisches Jugendprojekt.
- Der Zweck des Vereins ist die Förderung des Andenkens an Verfolgte, Kriegs- und Katastrophenopfer.
- Außerdem werden Ehrenmale und Gedenkstätten errichtet und die Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens gefördert.
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