Zwei Tage nach der Nominierungsversammlung der CSU wählte jetzt auch die SPD im Stimmkreis Amberg-Sulzbach ihre Kandidaten für die Wahlen im Herbst 2023. Anders als bei der CSU bedurfte es hier keiner Kampfabstimmung. Die SPD- Stimmkreiskonferenz war sich einig am Samstag im Wintergarten der OTH in Amberg. Wie schon 2018 tritt der Schnaittenbacher Uwe Bergmann als Direktkandidat für den Landtag an. Die Amberger Stadträtin Simone Böhm-Donhauser soll die Nachfolgerin von Richard Gaßner im Bezirkstag werden.
„Es geht um die Zukunft im Freistaat Bayern! Wir treten an, um die viel zu lange Regierung der CSU in Bayern zu beenden“, stimmte der Bezirksvorsitzende und Europaabgeordnete Ismail Ertug seine Parteigenossinnen und -genossen schon mal auf den kommenden Wahlkampf ein. Große Geschlossenheit dann bei der Kandidatenkür: 56 der 58 Delegierten stimmten für Uwe Bergmann, sogar alle 58 Stimmen vereinte Simone Böhm Donhauser als Direktkandidatin für den Bezirkstag auf sich.
"Verlorene Jahre für Bayern"
Nur 13,8 Prozent der Stimmen waren es, die Uwe Bergmann bei der Landtagswahl 2018 erhielt. Immerhin 38,3 Prozent konnte damals sein Konkurrent Harald Schwartz von der CSU erzielen. Trotzdem tritt der 51-jährige Mittelschullehrer und SPD-Kreisvorsitzende noch einmal an. „Wir von der SPD brauchen wieder einen MdL, um mehr Einfluss auf die Regierung für unsere Region ausüben zu können“, forderte Bergmann und erinnerte an die Zeiten, als Reinhold Strobl noch für die SPD im Landtag saß.
Kompetenz besonders im Bildungsbereich und Erfahrung aus der Kommunalpolitik bringe er für dieses Amt mit, sagte Bergmann in seiner Bewerbungsrede. „Die letzten vier Jahre waren für Bayern verlorene Jahre“, kritisierte er die Regierung in München. Die Aufbruchstimmung bei den Genossinnen und Genossen brachte Hans Ram, SPD-Bürgermeister aus Ensdorf und Listenkandidat für den Bezirk, auf den Punkt: „Wir brauchen einen MdL, der dieses Amt auch ernst nimmt und nicht als Insolvenzverwalter eigentlich gar keine Zeit hat!“
Rüger und Ram auf den Listen
Simone Böhm-Donhauser (45), Diplom-Sozialpädagogin und seit 2014 im Amberger Stadtrat, soll, wenn es nach der SPD geht, den bisherigen Bezirksrat Richard Gaßner, SPD-Urgestein aus Kümmersbruck, beerben. „Ich bin beruflich im sozialen Bereich zuhause und hier auch tagtäglich mit dem Bezirk in Kontakt“, begründete sie ihre Kandidatur für den Bezirkstag. Der soziale Bereich ist auch der Hauptschwerpunkt des Bezirks, 94 Prozent seines Haushalts investiert er in diesen Sektor. Geschlossen votierte die Wahlkreiskonferenz für die Nominierung der Amberger Stadtverbandsvorsitzenden.
Auch die beiden Kandidaten für die Liste wählte das Gremium einstimmig. Armin Rüger (60), Hausarzt in Sulzbach-Rosenberg und seit 20 Jahren Stadtrat in der Kreisstadt, wurde für die Landtagsliste nominiert. Rüger ist auch seit rund zehn Jahren Vorsitzender des Arbeitskreises Gesundheitspolitik in der SPD. Auf der Liste zum Bezirkstag wird für die SPD Hans Ram, Bürgermeister in der Vilstal-Gemeinde Ensdorf, kandidieren. Er sieht seinen politischen Schwerpunkt im Bezirkstag ebenfalls in der Bildungspolitik. „Mir ist der Erhalt und der Ausbau der Bildungsstätten in der nördlichen Oberpfalz wichtig. Kitas sollen nicht nur Aufbewahrungsstätten für Kinder sein“, fordert er.
Die Delegierten für die Wahlkreiskonferenz
- Uwe Bergmann
- Ismail Ertug
- Joachim Bender
- Lisa Hartinger
- Simone Böhm-Donhauser
- Isabell Ebert.
Als Delegierte für die Wahlkreiskonferenz der Oberpfalz am 15. Oktober in Weiden nominierte die SPD
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