Wenn es um die Botschaft geht, die in Bethlehem ihren Ursprung hatte, sind im Verlauf der Jahre und Jahrzehnte unzählige Menschen auf die Bühne des Amberger Stadttheaters getreten, um die Ankunft des Erlösers bei den Adventssingen zu verkünden. Um es vorwegzunehmen: Was die mit Blumen bedachte Kreisheimatpflegerin Martha Pruy heuer dazu aufbot, war in vielerlei Hinsicht grandios. Nicht nur wegen den 14 Hirtenkindern aus der Freudenberger Bauernbühne.
Da standen sie also, die Buben und Mädchen aus der Amberger Stadtrandgemeinde. Begleitet von Barbara Söllner und mit Lampenfieber ausgestattet, das beim Krippenspiel (zumindest in der Nachmittagsvorstellung) eine Textpassage vergessen ließ. Ganz ehrlich: Alle im Publikum haben ihre tiefe Sympathie an jenes kleine Mädchen geschickt, das plötzlich als Engel zwischen Stall und Krippe im Text nicht mehr weiter wusste. Spontaner Applaus, tröstende Worte von der Begleiterin und die Feststellung: Genau das darf sein, wenn es (Motto der Veranstaltung) "auf Weihnachten zou gäiht".
Ja, es ist kurz vor Weihnachten und damit vor einem Innehalten, das christlicher Glaube in das Buch der Menschenfreundlichkeit schreibt. Die Oberpfalz hat ihre eigenen Regularien dafür. Mundart-Musik setzt Zeichen, sie ist eine Transfer-Brücke für das Mysterium von Bethlehem. Was sich heuer auf der Bühne des Stadttheaters versammelt hatte, fügte sich trefflich zusammen.
Da waren die Maierbachsängerinnen unter der Leitung von Brigitte Schubert. Zu ihnen gesellten sich die Hahnbach Sänger mit Andreas Hubmann an der Spitze und die Kaltenbach Sänger mit Stefan Thumann als Ensemble-Leiter. Zu ihnen kamen das Duo Neualbenreuther Zwio aus dem Stiftland mit exzellent harmonierendem Gesang, das Blechbläserensemble "Brassissimo" der Amberger Knappschaftskapelle und die Familienmusik "Hahn von Schama". Allesamt von hoher musikalischer Qualität und letztlich nur übertroffen von den beiden Harfenisten des Duos "Vielsaitig". Was sie machten, sorgte für Gänsehaut. Chapeau! Das waren großartige Momente. Man wird sie lange nicht vergessen.
Reinhold Escherl aus Erzähler
Zwischen all diesen Akteuren saß mit dem Freudenberger Reinhold Escherl ein Mann unter dem Christbaum, der aus den Werken verschiedener Autoren las. Darunter befanden sich adventlich orientierte Gedanken des in Amberg bis heute unvergessenen Geistlichen Heiner Wittmann. In der Schlussfolgerung und all dessen, was heuer an Unheil und Leid durch einen russischen Verbrecher vom Zaun gebrochen wurde, beschrieb Escherl seine Eindrücke in einer Zusammenfassung so: "Immer gibt's oin, der niat rouht". Ein Kriegstreiber, den der Erzähler so an die Wand malte: "Niemand kann ganz oben thronen ohne Waffen und Kanonen". Unfrieden also "bis in alle Ewigkeit?" Verbunden mit der weiteren Frage: "Gìbt`s denn da koa andere Möglicheit?"
So formte sich dieses 42. Amberger Adventssingen zu einer Botschaft, die Wege ausleuchtete und letztlich Hoffnung aufkommen ließ. Mit dem Vertrauen auf einen, der nahezu in jedem Beitrag vorkam: Kind in der Krippe, Auslöser für den Stern von Bethlehem, Heilsverkünder und Erlöser.






















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.