Amberger, die sich dafür entscheiden, ihr Hausdach energetisch zu nutzen, könnten dafür doch von der Niederschlagswassergebühr befreit werden: So, wie sich Florian Xeller und Andreas Schletz das vorstellen, geht es nicht. Die Idee der beiden, die Xeller in der Bürgerversammlung am Dienstagabend im ACC präsentierte, begeisterte Oberbürgermeister Michael Cerny und Umweltreferent Bernhard Mitko trotzdem. Die "Verrechnung" mit dem Niederschlagswasser ist zwar rechtlich nicht möglich. Abgesehen davon reduziere eine Photovoltaik-Anlage diese Wassermenge auch nicht. Aber den Vorschlag, jeden Immobilienbesitzer in Amberg konkret auf die energetische Nutzung seiner Dachflächen anzusprechen und eine Entscheidung dafür oder dagegen einzufordern, fanden die Stadt-Vertreter in Zeiten des Klimawandels sehr gut.
Die Solartechnik sei "ausgereift und amortisiert sich in kurzer Zeit": Für Xeller ist das ein sehr guter Grund, Dachflächen dafür zu nutzen. Er sei zuversichtlich, mit entsprechenden finanziellen Anreizen viele Hauseigentümer motivieren zu können. Ganz wichtig sei es in jedem Fall, "dass jeder Eigentümer bewusst eine Entscheidung treffen muss" in dieser Frage. Bernhard Mitko sprach von einem "echten Umweltthema": "Ich bin sehr dankbar, dass Sie einen Kernpunkt aufgreifen und lösen wollen". Sicher hätten schon viele Immobilienbesitzer einmal darüber nachgedacht, ihr Dach für Photovoltaik zu nutzen. Die Frage sei also vermutlich nur, "wie bringt man jemanden dazu, der eine Dachfläche hat, dass er sagt: Jetzt mach ich's".
Interessant wäre das laut Mitko auch deshalb, weil nahezu jede Dachfläche "eine gewisse Rendite bringt" – also keineswegs nur eine mit optimaler Süd-Ausrichtung, wie oft behauptet werde. "So eine Dachfläche braucht man für nichts anderes. Die meisten könnten sie also nutzen und damit sogar Geld verdienen." Man könne sicher auch einen Weg finden, dafür einen finanziellen Anreiz zu setzen, etwa durch eine Förderung. Wobei Mitko meinte, dies sei vielleicht auch gar nicht nötig. Die Amberger gezielt darauf aufmerksam zu machen, genüge vielleicht auch schon.
Oberbürgermeister Michael Cerny fand die Idee "pfiffig – nur das Niederschlagswasser ist das Problem". Aber auch er kann sich eine andere Form eines finanziellen Anreizes vorstellen. Richtig interessant werde es, wenn das nächste Auto ein elektrisches werde: Dann habe man seine eigene Tankstelle auf dem Dach. Das wäre dann eine richtig "hohe Rendite für den Klimaschutz und den Geldbeutel".
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