Freitag, 28. Mai, 7.45 Uhr: Bäderleiter Günter Schwarzer stellt am Eingang des Hockermühlbades eine Frage, auf die niemand eine Antwort weiß: "Was ist denn heute los? Wo bleiben die alle?" Normalerweise warten vor dem Start in die Freibadsaison die ersten Besucher schon um 7.30 Uhr und damit eine halbe Stunde vor der Öffnung auf den Einlass. Nicht so an diesem Tag.
Ein allein vor dem Kassenhäuschen stehender Günter Schwarzer kann nur vermuten. Liegt es am eher schlechten Wetter? Nein: "Es gab kältere und regnerischere Tage, an denen hier 20 Leute standen." Oder kam die Meldung, dass das Hocko nach der Corona-Zwangspause wieder öffnen darf, für viele etwa zu kurzfristig? Auch das könne nicht sein, denn seit der Bekanntgabe am Dienstag seien etwa 600 Dauerkarten verkauft worden: "Mit so viel hätten wir in der Kürze der Zeit gar nicht gerechnet." Oder liegt es daran, dass der Start normalerweise am 1. Mai erfolgt und damit an einem Feiertag, an dem die Menschen Zeit haben? "Kann auch nicht sein", sagt der Bäderleiter und berichtet aus jahrzehntelanger Berufserfahrung, dass 80 Prozent der ersten Gäste Ruheständler sind.
Erster Besucherin um 7.54 Uhr
Nur kurz später erscheint der Beweis in Person von Franziska Büdinger. Die Rentnerin ist um 7.54 Uhr die erste Besucherin. Von der kühlen Witterung lässt sie sich nicht abschrecken: "Das macht mir nix aus. Ich will ja nur schwimmen." Danach geht es Schlag auf Schlag. Im Minutentakt kommen weitere Gäste. Darunter auch der ehemalige CSU-Stadtrat Georg Lassonczyk. "Es wurde Zeit", sagt der 85-Jährige und ergänzt, dass es heuer aber nicht so schlimm gewesen sei, auf den Saisonstart zu warten. Denn im Vorjahr war dieser auch wegen Corona erst am 11. Juni mit einer Testphase im Schwimmerbecken erfolgt, bevor ab 3. Juli auch der Sprungturm, die Liegewiesen und alle anderen Becken genutzt werden durften. Damals mussten sich alle Besucher am Eingang in Listen eintragen und ihre Daten hinterlassen. In diesem Jahr ist das auch so. Nur die Besitzer von Saisonkarten sind davon befreit, weil über sie alle erforderlichen Informationen bereits vorliegen. Die während der Woche kommunizierte Variante, sich online anmelden zu können, gibt es laut Schwarzer nicht: "Das haben wir letztes Jahr nicht gebraucht und das machen wir jetzt auch nicht. Die Leute sollen einfach kommen."
Wo eine Maske Pflicht ist
Was online allerdings möglich ist: Das Kontaktformular kann zu Hause ausgefüllt und mitgebracht werden. Möglich ist das auf der Seite www.stadtwerke-amberg.de unter der Rubrik Bäder. Der Vollständigkeit halber: Im Bad herrscht keine Maskenpflicht. Von zwei Ausnahmen abgesehen. Schwarzer: "In allen Innenräumen und dort, wo die Abstände nicht eingehalten werden können." Also an der Kasse und an den Tischen, auf denen das Kontaktformular ausgefüllt wird.
„Was ist denn heute los? Wo bleiben die alle?“
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