Amberg
28.02.2023 - 11:40 Uhr

Hospizbegleiter pflegen nicht, aber sie sind da

Der Hospizverein Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach betreut Schwerkranke und Sterbende. Jetzt bekommt er Verstärkung durch eine besondere Gruppe neuer Hospizbegleiter.

15 neue Hospizbegleiter habe ihre Ausbildung beim Hospizverein Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach abgeschlossen. Dazu gratulierten Kursleiterin Angela Hering (vorne, Zweite von links) und Vorsitzender Georg Franz Fröhler (vorne, rechts). Bild: u
15 neue Hospizbegleiter habe ihre Ausbildung beim Hospizverein Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach abgeschlossen. Dazu gratulierten Kursleiterin Angela Hering (vorne, Zweite von links) und Vorsitzender Georg Franz Fröhler (vorne, rechts).

15 neue Hospizbegleiter haben ihre Ausbildung erfolgreich beendet. Sie können damit jetzt in Diensten des Hospizvereins Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach schwerkranke und sterbende Menschen ambulant und stationär betreuen. Der Kurs war in mehrfacher Hinsicht ein besonderer – nicht nur wegen der drei männlichen Teilnehmer. Männer sind als Hospizbegleiter noch immer eher die Ausnahme.

Diesmal junge Absolventen

Nicht alltäglich ist auch das (junge) Alter der Teilnehmer. Acht von ihnen sind erst zwischen 24 und 34 Jahre alt. Aus unterschiedlichen Charakteren und mit ganz unterschiedlichen beruflichen Hintergründen entwickelte sich in den Monaten des Lehrgangs eine intensive und aktive Gruppe.

In 100 intensiven Unterrichtseinheiten wurden die Absolventen nach den Richtlinien des Bayerischen Hospiz- und Palliativ-Verbandes auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit vorbereitet. Themen des Lehrgangs waren die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie, Kontakt und Kommunikation, Selbstreflektion, der Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen sowie deren Nahestehenden, Palliativ-Medizin und palliative Pflege. Daneben beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Sterbephasen und Zeichen des nahen Todes, mit Trauer und Trauerbegleitung, Spiritualität und Religiosität, Bestattungswesen, Ethik, rechtlichen Aspekten der Selbstbestimmung sowie der Hospizgeschichte und Hospizbewegung.

Beistand für Patienten und Familien

Nach Abschluss der letzten Unterrichtseinheit überreichten die beiden Kursleiterinnen und Koordinatorinnen Angela Hering und Andrea Ulrich-Prusko sowie der Vorsitzende des Hospizvereins, Georg Franz Fröhler, den Absolventen ihre Zertifikate. Hospizbegleiter pflegen nicht, aber sie sind da. Sie stehen dem Patienten bei und unterstützen die Angehörigen bei der Bewältigung des Alltags, damit diese selbst wieder Kraft schöpfen können.

Da die Hospizarbeit Nächstenliebe, Empathie, Loyalität, Kooperationsfähigkeit, Toleranz sowie das Erkennen der eigenen Grenzen und die Selbstfürsorge umfasst, wurde den Teilnehmern einiges abverlangt. Die hospizliche Haltung, aus einer Grundüberzeugung heraus zu handeln, steht bei der neuen Herausforderung immer im Vordergrund. Die Wertschätzung und vorurteilsfreie Zuwendung gegenüber dem zu Betreuenden sind eine unabdingbare Voraussetzungen für die Tätigkeit des Hospizbegleiters. Eine gute Begleitung umfasst sowohl Kommunikation als auch Schweigen mit den Betroffenen und das Vermitteln von Halt und Sicherheit. Nicht die Verlängerung des Lebens ist das erste Ziel, sondern die Verbesserung der Lebensqualität.

Eine Kontaktaufnahme mit dem Hospizverein Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach ist möglich per Telefon (09621/12340), aber auch online (hospizverein-amberg[at]t-online[dot]de oder www.hospizverein-amberg.de).

 
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