Amberg
27.04.2025 - 14:16 Uhr

Hospizverein Amberg schult Ehrenamtliche in Mimikresonanz

Den Emotionen im Gesicht Ausdruck verleihen: Hospiz- und Trauerbegleiter des Hospizvereins Amberg eignen sich unter der Anleitung von Mimikresonanz-Trainerin Katharina Rust das Lesen emotionaler Signale an.

Unter Leitung von Mimikresonanz-Trainerin Katharina Rust (stehend) erlernten 22 aktive Hospiz- und Trauerbegleiter des Hospizvereins Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach bei einem Teamtag zum Thema Mimikresonanz, kleine Signale der Mimik wahrzunehmen und richtig zu interpretieren. Bild: Georg Fröhler
Unter Leitung von Mimikresonanz-Trainerin Katharina Rust (stehend) erlernten 22 aktive Hospiz- und Trauerbegleiter des Hospizvereins Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach bei einem Teamtag zum Thema Mimikresonanz, kleine Signale der Mimik wahrzunehmen und richtig zu interpretieren.

Das Gesicht ist die Bühne der Emotionen. Wie fühlt sich mein Gegenüber gerade? Nirgends werden Emotionen so deutlich wie im Gesicht. Das richtig wahrzunehmen ist von großer Bedeutung für die Arbeit der Hospiz- und Trauerbegleiterinnen des Hospizverein Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach.

Unter Leitung von Mimikresonanz-Trainerin Katharina Rust von der Hospizakademie Bamberg erlernten 22 aktive Hospiz- und Trauerbegleiter bei einem Teamtag zum Thema Mimikresonanz, kleine Signale der Mimik wahrzunehmen und richtig zu interpretieren. Nützlich sind diese Erkenntnisse auch in privaten Beziehungen, besonders aber bei der Arbeit als ehrenamtliche Hospiz- und Trauerbegleiter. Für sie ist diese Kompetenz immer dann wichtig, wenn sie Menschen mit Demenz betreuen, die ihre Gefühle und Wünsche nicht mehr mit Worten ausdrücken können.

Sie signalisieren aber regelmäßig über ihre Mimik noch, ob sie sich über etwas freuen, ob sie traurig sind, Angst haben oder etwas gerne hätten, zum Beispiel eine sanfte basale Stimulation, einen bestimmten Duft oder auch ein Essen. Insgesamt gibt es laut Kursleiterin Katharina Rust zwölf in der Emotionsforschung Primäremotionen. Dazu gehören neben Angst, Ärger, Trauer, Scham und Schuld unter anderem auch Liebe, Freude und Stolz. Wie diese Emotionen aus der Mimik „gelesen“ werden können, wurde von den Kursteilnehmerinnen intensiv geübt.

Die große Herausforderung bestand darin, dass die jeweilige Emotionen nur rund 500 Millisekunden im Gesicht erkennbar sind. Deshalb erfordert diese Arbeit eine hohe Konzentration auf die Gesprächspartner und sehr viel Empathie. Um die Erkenntnisse aus der Beobachtung im Austausch mit den betreuten Menschen nutzen zu können, muss der Grund für die erkannte Emotion herausgefunden werden. Dabei sind verbale Rückmeldungen an die Gesprächspartner über die erkannten Wünsche notwendig, damit ein empathisches Eingehen auf deren Wünsche und Bedürfnisse möglich ist.

 
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