Das Coronavirus ist immer noch in der Welt unterwegs, gesellige Vereinsaktivitäten sind in Deutschland gänzlich zum Erliegen gekommen. So auch die des Briefmarkensammlervereins 1904 Amberg. Kein Altstadtfest, kein Kinderfest auf dem LGS-Gelände: Da wären die Amberger Briefmarkensammler jeweils mit einem Stand vertreten gewesen, wie Klaus Schmien, 2. Vorsitzender und Jugendleiter des Vereins, mitteilt.
Bayernweiter Aktionstag
Eine Veranstaltung soll stattfinden: Der Tag der jungen Briefmarkenfreunde, ein bayernweiter Aktionstag des Philatelisten-Nachwuchs Ende August. "Da sind unsere Jugendlichen mit einem Stand am Multifunktionsplatz", so Schmien. Ins Boot geholt wurde die Post, die ebenfalls einen Stand aufbauen wird. Viele Briefmarkenfreunde nutzten die Zeit während Corona, sich mit ihrer eigenen Briefmarkensammlung zu befassen. So auch Schmien. Wie er erzählt, hat er seine eigene Kollektion auf Vordermann gebracht. Außerdem hatte er während Lockdown und Ausgangsbeschränkungen über 12 000 Briefmarken eingetütet. Vorgesehen waren diese als Preise beim Glücksrad während des Kinderbürgerfestes auf dem LGS-Gelände: Tütchen mit je 20 Stück.
Sondermarke in der Schweiz
Der Jugendgruppe des Amberger Briefmarkensammlervereins ist außerdem eine Idee gekommen. Vorbild dafür ist der Iran. Die islamische Republik nämlich hatte eine eigene Briefmarke herausgegeben, um die "Helden der Corona-Pandemie" - also all jener, die im Gesundheitswesen, in der Pflege, in der Forschung und in für die Allgemeinheit wichtigen Bereichen tätig sind, zu würdigen. Eine derartige Aktion könnte sich der Nachwuchs der Amberger Briefmarkensammler auch hierzulande vorstellen.
Laut Schmien hat inzwischen auch die Schweiz eine entsprechende Corona-Marke herausgegeben: "Covid-19 Solidarität". Wie er weiß, kommt der Verkaufserlös dieser Sondermarke einem guten Zweck zu Gute. Zur Hochwasserhilfe und Kosovo-Hilfe habe es in Deutschland bereits solche Zuschlagsausgaben gegeben, erinnert sich der Briefmarken-Experte. "Weshalb sollte es nicht für eine so besondere Situation eine Hilfsaktion der Postkunden geben?", fragt sich die Vereinsjugend angesichts von Corona.
Ideen für eine solche Sondermarke gebe es genügend, so Schmien. Thematisiert werden könnten zum Beispiel Corona-Verhaltensregeln - von Händewaschen über Abstandhalten bis hin zum Mundschutz.
Schön fänden die jungen Leute auch ein philatelistisches Dankeschön an die "Helden der Corona-Krise": Menschen in Gesundheitswesen und Pflege sowie Grundversorgung hätten unter schwersten Bedingungen und eigener Gefährdung für einen langen Zeitraum arbeiten müssen und mussten. Gerade für diesen Bereich fände Schmien auch die Verwendung des Zuschlags-Erlöses angebracht. Denn: "Dank sollte sich nicht nur in Worten, sondern auch in Taten widerspiegeln." Jeder Postkunde könnte so auf einfachem Weg mit Briefmarken Gutes tun. Die Sammler hätten nach Schmiens Ansicht ebenfalls etwas, was "an die schwierige Zeit und die gelebte Solidarität erinnert". Zumal solche Marken durchaus Sammlerwert haben - vor allem das Stück aus dem Iran dürfte begehrt sein.
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