Wer 75 Jahre Mitglied einer Gewerkschaft ist, hat deren Höhen und Tiefen durchlebt, ist ihr aber stets treu geblieben. Das sagte Ambergs Bürgermeister Martin Preuß bei der Mitgliederehrung der IG Metall im Amberger Kongresszentrum. Nachdem im ersten Durchgang Mitglieder für 25, 50 und 70 Jahre geehrt wurden, waren nun die Jubilare für 40, 60 und 75 Jahren an der Reihe.
Horst Ott, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall-Verwaltungsstelle Amberg, hatte zu dem Treffen eingeladen und sagte: „Heute ist es wie immer, nur ein bisserl anders.“ Bei der großen Anzahl an Jubilaren mit zusammengerechnet weit mehr als 50.000 Mitgliedsjahren sei eine persönliche Urkundenübergabe unmöglich.
Joachim Bender, Amtsvorgänger von Horst Ott, betonte in seinem Vortrag, dass die IG Metall schon immer durch ihre Mitglieder lebe, denn nur durch deren Engagement könnten die Interessen von Arbeitnehmern, Rentnern und Arbeitslosen erfolgreich vertreten werden. Bender: "Wir müssen uns aber weiter engagieren für gute Arbeit und gutes Leben." Er erinnerte an Ereignisse in den Jahren, in denen die Jubilare der IG Metall beigetreten sind. Im März 1945 sei im bereits befreiten Aachen der erste freie Gewerkschaftsbund nach der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft in Leben gerufen worden. In den Jahren zwischen 1950 und 1965 sei auf Druck der Gewerkschaften der Lohn massiv erhöht worden, durchschnittlich um 177,6 Prozent. In den 80er-Jahren stagnierte das Wachstum, der Verlust von Reallöhnen musste hingenommen werden. In diesen Jahren entschlossen sich die beiden aktuellen Bevollmächtigten, Horst Ott und Udo Fechtner, der IG Metall beizutreten.
Kurz wie immer fasste sich Landrat Richard Reisinger. Er dankte den Jubilaren für die Treue zur IG Metall, "einem starken und effizienten Partner der Arbeitnehmer". Christian Dietl, der DGB-Vorsitzende der Region Oberpfalz, gratulierte den Jubilaren im Namen aller 85.000 Oberpfälzer Kollegen.
75 Jahre Mitglied in der IG Metall sind: Johann Karl Becher, Hans Beyer, Albert Franz, Heinrich Koller, Manfred Leiss, Johann Reindl, Johann Roth, Franz Schlosser, Josef Schmalzbauer, Johann Werner, Jakob Wölfel, Alois Zanner und Otto Zeidler.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.