Amberg
16.10.2024 - 17:22 Uhr

IG Metall ehrt Mitglieder: Verdienst um Soziale Gerechtigkeit und Tarifbindung

444 Mitglieder der IG Metall mit insgesamt 18000 Jahren Zugehörigkeit werden geehrt. Bei den Jubilaren finden sich auch solche, die seit bis zu 75 Jahren zur Gewerkschaft halten – Zeugnis langjähriger Solidarität und Gerechtigkeitsbewegung.

"Insgesamt werden bei der heutigen Jubilarfeier 444 Mitglieder für 18 000 Jahre Mitgliedschaft in der IG Metall geehrt", schilderte bei der Begrüßung im ACC der Bevollmächtige Udo Fechtner. An der Spitze stehen dabei Mitglieder, die 70 beziehungsweise 75 Jahre der IG Metall die Treue halten.

"Gerechtigkeit und Solidarität, für die sich die Gewerkschaften einsetzen, erlangt man aber nicht ein für alle Male, sondern müsse jeden Tag neu errungen werden", betonte der Betriebsseelsorger des Bistums Regenburg Richard Wittmann bei der Festansprache unter Hinweis auf eine Aussage von Papst Franziskus. Die musikalische Umrahmung oblag der Gruppe Kabegl.

Viele Erfolge

"Die Mitglieder der IG Metall haben mit ihrem sozialen Engagement in der Gesellschaft und in den Betrieben entscheidend mitgewirkt", würdigte der 2. Bürgermeister der Stadt Amberg Martin Preuß. Ohne dieses ehrenamtliche Wirken wären viele Erfolge im Interesse der Beschäftigten und der Betriebe nicht möglich gewesen, schlug als Vertreter des DGB-Oberpfalz-Nord Stefan Dietl in dieselbe Kerbe.

Lange Zeit war das Verhältnis von Kirche und Gewerkschaft nicht unproblematisch gewesen, bekundete der Leiter der Betriebsseelsorge im Bistum Regensburg, Richard Wittmann. Dabei habe es bereits vor knapp 50 Jahren einen Beschluss der Synode „Kirche und Arbeiterschaft“ gegeben, in dem gefordert wurde, dass der katholische Arbeiter sich selbstverständlich gewerkschaftlich organisieren sollte.

Tarifbindung immer seltener

Die Gewerkschaftsbewegung war schon immer eine demokratische Bewegung, wobei es nicht nur um eine starke Demokratie in der Gesellschaft, sondern auch um eine starke Demokratie in den Betrieben gehe. So werde in diesem Jahr das Tarifvertragsgesetz 75 Jahre alt. Doch leider sei dies nur ein halber Grund zum Feiern. Denn in Deutschland sinke die Tarifbindung seit Jahren und derzeit profitieren nur noch 51 Prozent der Beschäftigten von einem Tarifvertrag.

Aus diesem Grund verlangen die IG Metall und der DGB von Unternehmen und Politik, die von der Europäischen Union geforderte Tarifbindungsquote von 80 Prozent umzusetzen. "Ein Tariftreuegesetz auf Bundes- und Landesebene würde dafür sorgen, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen erteilt werden, die tarifgebunden sind und faire und ordentliche Löhne und Gehälter zahlen", formulierte der Referent, der abschließend auf einzelne Schlaglichter aus den Zeiten einging, in denen sich die Jubilare gewerkschaftlich organisierten.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.