Instagram-Projekt: Kunst als Experiment

Amberg
10.05.2021 - 11:00 Uhr

Vier Kunstpreisträgerinnen, die ohne Corona längst in der Stadtgalerie Alte Feuerwache in Amberg ausgestellt hätten, starten das Instagram-Projekt #Kunstpost. Ann-Kathrin Müller nennt es ein interessantes Experiment.

Die Künstlerin Ann-Kathrin Müller hat beim Kunstpreis Amberg der Sparda-Bank im vergangenen Jahr den ersten Platz belegt.

Wegen Corona dürfen die vier jungen Künstlerinnen, die im vergangenen Jahr den Kunstpreis Amberg der Sparda-Bank gewonnen haben, aktuell nicht ausstellen. Deshalb haben sie sich jetzt gemeinsam mit dem Stadtmuseum, an das die Stadtgalerie angeschlossen ist, nach einer Alternative umgesehen. Sie präsentieren jetzt ihre Kunst im Internet: #Kunstpost bei Instagram.

Vergangene Woche gab es den gemeinsamen Eröffnungspost der vier beteiligten Künstlerinnen auf dem Instagram-Kanal des Stadtmuseums, jetzt macht die erstplatzierte Ann-Kathrin Müller den Auftakt des künstlerischen Austauschs auf Distanz. Vieles ist möglich bei diesem virtuellen Briefwechsel: Experimente, kleine Studien, Fragen, Anregungen. "In der ersten Runde haben wir uns alle ein kleines Kunstwerk geschickt", erläutert Ann-Kathrin Müller, die bis vor einem halben Jahr in Regensburg lebte und jetzt in Leipzig wohnt.

Auch wird sie in ihrem #Kunstpost-Beitrag auf Maria Salmanians Frage ("Was ist für Dich von Bedeutung?") antworten. Die Situation von Künstlern beurteilt sie als aktuell "sehr schwierig". Ihr sei ein Auftrag weggebrochen, ein bereits zugesagter Kunstankauf sei abgesagt worden, Ausstellungen können nicht in Präsenz stattfinden. Sie erzählt, wie ihr der Austausch mit anderen Künstlern und die Inspiration fehle. "Es fühlt sich an, als würde man schlafwandeln", sagt Ann-Kathrin Müller, die in Öl auf Glas malt. Gleichwohl hält sie #Kunstpost für ein interessantes Experiment, auch wenn es natürlich kein Ersatz für eine Präsenz-Ausstellung sei.

Ann-Kathrin Müller erklärt, dass auch die Werke der Künstler natürlich Ausstellungen brauchen, um wirken zu können. Entscheidend sei bei ihren Exponaten beispielsweise, wie das Licht wirke, wie sie im Raum wirken. "Da macht es schon einen großen Unterschied, ob ich etwas auf dem Smartphone anschaue oder in echt." Was in der Pandemie eben fehle, sei das "Kunsterlebnis mit allen Sinnen".

Ein Kunstwerk von Ann-Kathrin Müller.
Amberg03.05.2021
 
 

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