Amberg
28.01.2021 - 11:21 Uhr

Jahrespressebericht des Finanzamtes Amberg

Das Finanzamt Amberg verbuchte 2020 Steuereinnahmen von fast 980 Millionen Euro. Nach dem Rekordergebnis in 2019 mit einer überdurchschnittlichen Steigerung von mehr als 12 Prozent sanken die Gesamteinnahmen Corona-bedingt um 4,9 Prozent.

Das Finanzamt Amberg legte ein umfassendes Zahlenwerk vor. Bild: exb
Das Finanzamt Amberg legte ein umfassendes Zahlenwerk vor.

Bei den Steuerpflichtigen mit gewerblichen Einkünften und den „Selbständigen Berufen“ ergab sich laut einem Pressebericht für das Finanzamt Amberg 2020 ein Gewinnplus von ca. 1,4 Prozent (nach 6 Prozent im Vorjahr). Nach einem sehr starken Anstieg der Einnahmen aus der Körperschaftsteuer in 2019 um über 240 Prozent sanken diese in 2020 um ca. 25 Prozent. Das Aufkommen aus dieser Steuer unterliegt erheblichen Schwankungen, heißt es in dem Schreiben.

Auch die Einnahmen aus der Umsatzsteuer nahmen Corona-bedingt um ca. 5,9 Prozent (nach einem Anstieg in 2019 von ca. 7 Prozent) ab. Schließlich gingen auch die Einnahmen im Bereich der Lohnsteuer um ca. 8,5% (nach + 9 Prozent in 2018 und + 7,8 Prozent in 2019) zurück. Die Einnahmen aus der Erbschaft- und Schenkungsteuer stiegen gegen den Trend um ca. 7 Prozent.

Auswirkungen durch Corona

Auch am Finanzamt Amberg war im Jahr 2020 die Corona-Pandemie das alles beherrschende Thema. Die Mitarbeiter und Auszubildenden zeigten in diesen besonderen Zeiten hohe Flexibilität und zusätzliches Engagement. Viele wurden sofort im März in neu geschaffenen internen Zentralstellen, bei den Gesundheitsämtern Amberg und Schwandorf, für die Regierung der Oberpfalz und zuletzt zur Unterstützung der IHK München eingesetzt, teilt das Finanzamt mit. Es wurden zusätzliche Corona-bedingte Home-Office-Lösungen und Notfallpläne erarbeitet und flexibel realisiert.

Von Anfang März 2020 gingen bis zum Jahresende über 1000 zusätzliche Anträge auf Herabsetzung der Einkommen-, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuermessbeträge und unzählige Anträge auf Stundung und Aussetzung der Vollstreckung ein. Daher wird es auch 2021 weitere Herausforderungen in allen Bereichen bei der Bewältigung und Aufarbeitung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise geben.

Eingeschränkter Dienstbetrieb im Servicezentrum

In Anbetracht der derzeit schwierigen pandemiebedingten Lage ist das Finanzamt Amberg weiterhin für persönliche Vorsprachen im Servicezentrum nur in dringendsten Fällen und nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung erreichbar. Es wäre wünschenswert, wenn die Bürger die Steuererklärungen bevorzugt elektronisch abgeben. Alle Angelegenheiten können auch per Post, per Telefon oder per E-Mail erledigt werden. Sonstige Anträge bzw. Steuererklärungen können in den Briefkasten eingeworfen werden, heißt es vom Amt.

Ausbildung und duales Studium

Im Jahr 2021 werden in Bayern für den Bereich Steuern und Finanzen fast 1000 Auszubildende eingestellt; die Chancen auf einen Arbeitsplatz sind daher aktuell ausgezeichnet. Allein am Finanzamt Amberg befinden sich derzeit 57 Nachwuchskräfte in der Ausbildung; 29 Beamtenanwärter absolvieren in der 3. Qualifikationsebene ein dreijähriges duales Studium mit dem Abschluss „Diplom-Finanzwirt (FH)“, 28 Anwärter durchlaufen in der 2. Qualifikationsebene (QE) die zweijährige duale Ausbildung zum Finanzwirt.

Die Anmeldung für Ausbildungsplätze der 2. QE ist ab dem 1. Februar möglich, für duale Studienplätze ab 15. März. Die Anmeldungen sind nur online auf der Internetseite des Landespersonalausschusses (www.lpa.bayern.de) möglich. Dort sind auch Informationen zu Ausbildung bzw. Studium verfügbar. Die Ausbildung beginnt am 1. September bzw. 1. Oktober 2022. Nach erfolgreichem Ende der Ausbildung erfolgt regelmäßig die Übernahme in das Beamtenverhältnis.

Letztmaliger Versand der Steuererklärungsvordrucke

Steuerbürger mit ausschließlich Überschusseinkünften (z. B. Arbeitnehmer, Rentner, Vermietungseinkünfte) können Steuererklärungen auf Papier beim Finanzamt einreichen. Diesem Personenkreis werden in ganz Bayern die entsprechenden Vordrucke zentral per Post zugeschickt. Mit der Versandaktion wird voraussichtlich Anfang Februar begonnen. Da auch am Finanzamt selbst derzeit die Vordrucke nicht vorrätig sind, bittet das Finanzamt zunächst von telefonischen Anfragen abzusehen. Der Versand der Steuererklärungsvordrucke wird letztmalig für den Veranlagungszeitraum 2020 stattfinden.

Die vorausgefüllte Steuererklärung und die integrierte Steuerberechnung mit sofortiger Information über voraussichtliche Steuererstattung beziehungsweise Steuernachzahlung sind Pluspunkte der elektronischen Steuererklärung Elster über www.elster.de, heißt es in der Presse-Info weiter. Diese enthält auch zahlreiche Hilfestellungen zu den einzelnen Eingabefeldern, die das Ausfüllen erleichtern sollen. Und für das darauffolgende Jahr wird es noch einfacher: Angaben zur Steuererklärung können auch immer gleich in die Steuererklärung für das Folgejahr übernommen werden.

Abgabefristen für Steuererklärungen

Bei der Abgabe von Steuererklärungen für 2020 bleibt es wie schon für 2018 und 2019 bei der Abgabefrist 31. Juli 2021. Bei Beauftragung eines Steuerberaters ist die Abgabefrist grundsätzlich bis 28. Februar 2022 verlängert. Bei verspäteter Abgabe nach diesem Termin ergeben sich im Fall der Nachzahlung gesetzlich geregelt automatisch Verspätungszuschläge, ein Ermessensspielraum für das Finanzamt ist nicht mehr gegeben. Dies gilt auch für die Höhe eines Verspätungszuschlags. Sie beträgt 0,25 Prozent der festgesetzten Steuer abzüglich eventuell festgesetzter Vorauszahlungen oder bereits entrichteter Lohnsteuer, mindestens jedoch 25 Euro pro angefangenem Monat der Verspätung, heißt es abschließend.

Oberpfalz30.12.2020
 
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