Ein junger Bursche rauscht mit dem Fahrrad die Treppe der Mariahilfbergkirche runter. Mitten in der rasanten Fahrt springt ihm die Kette raus, er stürzt. Sofort eilen ihm Menschen zur Hilfe. Passiert ist ihm nichts, der holprige Ritt über Stufen und der stuntmäßige Sturz sind Teil der Choreografie des Jugendgottesdienstes zum Bergfest. Matthias Strätz, Kaplan der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit, macht an diesem Beispiel deutlich, wie wichtig Gemeinschaft ist. "Wie gut, dass es Leute gibt, die helfen, die für uns da sind."
Gemeinschaft und Zusammenhalt: Das ist auch der 15-jährigen Emili wichtig. Sie engagiert sich in der KSJ Amberg. Am Jugendgottesdienst teilzunehmen, ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Gerade durch christliche Jugendgruppen würden viele zum Glauben finden, sagt sie. Glaube ist für sie nichts Altmodisches, sondern durchaus modern. Er könne eine Stärkung für jeden sein, findet die Schülerin.
Gemeinschaft erleben
Strätz bindet die Jugendlichen in den Gottesdienst ein. Er fragt in die weitläufige Runde, ob jemand schon einmal in einem Zeltlager gewesen sei. Das laute "Jaaaaaaaaa", das entgegen schallt, ist eine überdeutliche Antwort. Gerade am Lagerfeuer eines Zeltlagers entstehe Gemeinschaft, fährt Strätz fort. Dort würden die besten und tiefgründigsten Gespräche geführt, es sei eine schöne und angenehme Atmosphäre.
An der Absperrung zur Terrasse der ehemaligen Bergwirtschaft haben sich Abiturienten versammelt. Sie sind in bester Feierlaune, ausgelassen und fröhlich. Kein Wunder, haben sie doch jetzt ihren Schulabschluss in der Tasche. Ihre T-Shirts sind voll mit Unterschriften. Ein Mann, der sich zu ihnen gesellt, findet aber auf jedem Shirt noch ein Stückchen freien Stoff, um sich ebenfalls zu verewigen. Strätz' Aussage, dass Gemeinschaft wichtig sei, kann auch Michael unterschreiben. "Zusammenhalten, das ist wichtig", sagt der MRG-Abiturient.
Matthias Strätz spricht in seiner Predigt von der Liebe Gottes. "Durch uns soll Gottes Liebe in der Welt sichtbar werden." Er fordert die Anwesenden auf, sich zum gemeinsam gesprochenen "Vater unser" an den Händen zu fassen und eine große Menschenkette zu bilden – so sollen alle die Kraft des Zusammenhalts spüren. Selbstverständlich reihen sich da auch die Abiturienten ein.
Erinnerung an den Jugendtag
Dem Kreisjugendseelsorger ist es wichtig, den jungen Menschen eine Erinnerung an den Jugendtag 2023 mit nach Hause zu geben. Es sind einzelne Glieder zerlegter Fahrradketten, die als Schlüsselanhänger gebastelt wurden. Insgesamt 300 Stück davon lässt er an die Kinder und Jugendlichen austeilen.
Von den Buden weht der Duft von Bratwürsten herüber zum Open-Air-Gottesdienst, als der sich seinem Ende zuneigt. Zum Abschluss wird "Ein Hoch auf uns" gesungen, ein Lied von Andreas Bourani, auf das Strätz in seiner Predigt eingegangen war; insbesondere auf die Liedzeile "Hier geht jeder für jeden durchs Feuer", um zu verdeutlichen, was Zusammenhalt und Gemeinschaft bedeuten.
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