Amberg
21.12.2020 - 16:01 Uhr

Ein Kämpfer für mehr Blühwiesen

Norbert Wasner saß bis März 2020 für die CSU im Amberger Stadtrat. Als Imker liegt ihm die Welt der Insekten sehr am Herzen. Seit Jahren setzt er sich deshalb für mehr Blühwiesen ein. Jetzt hat er einen Mitstreiter ins Boot geholt.

Zwei Kämpfer für Blühwiesen: Norbert Wasner (links) und Biolandwirt Andreas Walz (rechts). Bild: gsp
Zwei Kämpfer für Blühwiesen: Norbert Wasner (links) und Biolandwirt Andreas Walz (rechts).

Die Intensivierung der Landwirtschaft mit der erhöhten Stickstoffbelastung und dem steigenden Einsatz von Pestiziden trägt seit Jahren zum Insektenschwund bei. Laut einer im Fachmagazin "Plos One" veröffentlichten Studie nahm die Gesamtzahl der Insekten in den letzten 27 Jahren um mehr als 75 Prozent ab. Insekten spielen aber im Ökosystem eine wichtige Rolle. Das Volksbegehren "Rettet die Bienen" im Jahr 2019 fand daher auch große Zustimmung in der Bevölkerung.

"Damit ist es aber nicht getan", sagt Norbert Wasner. Der Vorsitzender der CSU Karmensölden und ehemalige Stadtrat setzt sich daher seit Jahren für mehr Blühwiesen als Lebensraum für Insekten ein. Wasner sieht auch die Stadt Amberg in der Pflicht, hier eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Als kommunaler Eigentümer landwirtschaftlicher Flächen könne sie etwa dafür sorgen, dass auf verpachteten Flächen auch Blühwiesen angelegt werden. "Mindestens drei Prozent der verpachteten landwirtschaftlichen Flächen sollen als Blühstreifen ausgewiesen werden", fordert Wasner.

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Bereits im November 2018 stand auf Antrag des CSU-Stadtrats dieses "Konzept zur Anlage von Blühwiesen" im Kulturausschuss auf der Tagesordnung. Einstimmig befürwortete damals das Gremium diese Forderung. Der Stadtrat vertagte im Frühjahr 2019 aber seine Entscheidung, da er zunächst das Volksbegehren "Rettet die Bienen" abwarten wollte. Ende 2019 teilte schließlich die Stadtverwaltung Norbert Wasner mit, das Konzept umsetzen zu wollen. "Seitdem ist aber nichts mehr passiert", kritisiert Wasner.

Mit Biolandwirt Andreas Walz hat der CSU-Politiker nun einen Mistreiter gefunden, mit dem er erneut einen Vorstoß unternimmt. "Wir brauchen die Landwirte. Denn sie müssen das Konzept umsetzen", betont Wasner. Walz sagt: "Blühwiesen sind Rückzugsräume für die Natur. Für die Stadt wäre diese Maßnahme ein schönes Aushängeschild. Und auch die Bürger könnten sich damit identifizieren, etwas für die Umwelt zu tun." Der Inhaber des Biohofs in Schäflohe hätte kein Problem, drei Prozent seiner landwirtschaftlich genutzten Fläche umzuwandeln. Zumal hier eine Förderung im Rahmen des Kultur-Landschaftsprogramms in Aussicht stehe.

 
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