Außerordentlich war die herbstliche Mitgliederversammlung der Katholischen Erwachsenenbildung gleich in dreifacher Hinsicht. Eine historische und technische Führung durch das Stadttheater in Amberg ging der Zustimmung zur Verschmelzung der KEB in der Diözese voraus. Danach unterstützte man zudem in Bademänteln die Initiative „Leben ohne Demenz“.
Interessiert hörte die Delegation der Stadtführerin Ingeborg Torunsky zur Genese des Stadttheaters zu. Viele interessante Details waren zu erfahren – vom Bau der mit Fresken ausgemalten Klosterkirche Sankt Bernhard der Franziskaner im 15. Jahrhundert, vom spektakulären, nun verborgenen Holztonnengewölbe, von Theaterdarbietungen zuerst der Jesuiten, dann von Adeligen bis hin zur Aufhebung 1803 von Kloster und Kirche in der Säkularisation.
Geschichte des Stadttheaters
Damals retteten die Bürger Ambergs ihren vom Abriss bedrohten späteren Kulturtempel und bauten die Kirche „rasant in sechs Monaten“ für umgerechnet etwa 1,1 Millionen Euro in ein modernes Theater mit einem Wunderwerk an damaliger Technik um. Zu Recht sei man darauf stolz gewesen, so Torunsky, denn man führte dort ein Jahr früher als Nürnberg und sogar 15 Jahre früher als München das erste Theaterstück auf. Ein Auf und Ab, Schließungen und Wiederherstellungen, ein Drehen der Bühne um 180 Grad und manches mehr folgten, um das Theater schließlich zu „einem der schönsten Kleintheater Deutschlands“ zu machen. Technikchef Thoralf Kotlenga erklärte Brandschutz, Prospektzüge, Seitenpanoramen, den absenkbaren Orchestergraben, die Orchestersegel, Beleuchtung, Belüftung, Regie- und Schauspielerkabinen und manch weiteres Detail.
Bei der sich anschließenden Mitgliederversammlung begrüßte Vorsitzender Sebastian Sonntag besonders Wolfgang Stöckl, den Bistumsvorsitzenden aller KEB-Einrichtungen und Notar Christian Handke aus Amberg. Geschäftsführer Christian Irlbacher bezeichnete den zu verabschiedenden Verschmelzungsprozess als notwendig, um „Großes zu erreichen“, dafür werde man aufwendige Verwaltungsarbeiten abgeben, um sich besser „aufs Kerngeschäft der Bildung“ konzentrieren zu können.
In Bademänteln
Nach fast vier Jahre langen und intensiven Diskussionen in der Diözese wurden schließlich einstimmig Satzung und Verschmelzungsentwurf beschieden und notariell beurkundet. Auch wurde drauf hingewiesen, dass das neue KEB-Herbst-Winter-Programmheft in allen Kirchen und öffentlichen Einrichtungen zum Mitnehmen aufliegt und sich die KEB über viele Besucher der vielfältigen Bildungsangebote freut, die auch auf der Homepage der KEB unter www.keb-amberg-sulzbach.de einsehbar sind. Witzig und plakativ in Bademänteln unterstützte die Gruppe noch die Initiative „Leben ohne Demenz“, die sich aufklärend für Betroffene und Angehörige einsetzt.
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