Das Kirwa-Brauchtum im Landkreis Amberg-Sulzbach ist seit Donnerstag Teil des Bayerischen Landesverzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes. Dabei handelt es sich um Traditionen wie Tanz, Theater oder Musik, die einer Gemeinschaft das Gefühl von Identität geben. Jedes Jahr von April bis Oktober finden im Landkreis Amberg-Sulzbach mehr als 100 Kirwa-Feste (kurz für Kirchweih) statt.
Der bayerische Finanzminister Albert Füracker überreichte Landrat Richard Reisinger die Urkunde im Heimatministerium in Nürnberg. "Das ist ein toller Tag für unser schönes Amberg-Sulzbacher Land und für alle, die das Kirwa-Brauchtum lieben, schätzen und aufrechterhalten", sagte Reisinger. Die Lintacher Kirwaleute begleiteten die Veranstaltung mit einer Aufführung, schreibt das Landratsamt Amberg-Sulzbach in einer Mitteilung.
Dieter Kohl, Kreisheimatpfleger für Kirwa und Volkstanz aus Hirschau, und Tourismusfachwirtin Regina Wolfohr haben den Kirwa-Brauch vor vier Jahren als Immaterielles Kulturerbe beworben. Sie recherchierten in Archiven und werteten alte Fotos, Zeitungsartikel sowie Plakate aus, um die Geschichte des Brauchs nachzuvollziehen. "Mit dem Titel ist der Hype um die Kirwa angewachsen und Touristen erkundigen sich bereits, welche Kirwan im Zeitraum ihres Aufenthalts stattfinden", berichtet Regina Wolfohr.
Im Bayerischen Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes stehen 82 Traditionen aus dem gesamten Freistaat. Einige Traditionen aus der Oberpfalz haben es in den vergangenen Jahren auf die Liste geschafft. Dazu zählen beispielsweise die Oberpfälzer Zoiglkultur oder die Vermittlung des Fassbinderhandwerks in Tirschenreuth.
Was ist immaterielles Kulturerbe?
- Mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksformen
- Darstellende Künste
- Bräuche, Rituale und Feste
- Wissen und Bräuche in Bezug auf die Natur und das Universum
- Traditionelle Handwerkstechniken
- Formen gesellschaftlicher Selbstorganisation
Quelle: Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat
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