Erst vor wenigen Wochen berichtete die Presse zu den Ergebnissen der Bundeswaldinventur „Klimaschützer Wald wird zur Kohlenstoff-Quelle". Anlass genug für Forsteinrichter Alexander Patt im CSU-Ortsverband Bergsteig-Milchhof über die Hintergründe zu informieren. Ist unser Wald um Amberg als Patient zu sehen? Sind wir in der Oberpfalz bereits vom Klimawandel betroffen? Das waren Fragen, die sich die Teilnehmer gemeinsam stellten, heißt es in einer Meldung der CSU.
Patt informiert über die die sich veränderten Klimadaten. So haben zum Beispiel die Tropentage, Tage mit über 30 Grad Celsius, "drastisch zugenommen". Über drei Wochen verlängerte Vegetationszeiten benötigen die Pflanzen mehr Wasser, was weniger vom Himmel fällt. Patts Fazit: dass sich die Nadelmasse bzw. Blattmenge um rund ein Drittel verringert hat und die Absterberate im Wald insbesondere für Fichte und Kiefer deutlich zugenommen hat.
Und dieses Szenarium passiert nicht in weiter Ferne. Patt zeigt in einem zweistündigen Wald-Rundgang nahe Amberg, dass die Kiefer nicht nur an Nadelverlust leidet. Patt: "Der Halbschmarotzer Mistel hat sich eingenistet. Die Mistel führt in Extremtrockenjahren zum vorzeitigen Absterben der Kiefer. Die Wälder werden lichter. Gut wenn es die Naturverjüngung anregt. Schlecht wenn es zur Vergrasung führt, was den Wasserverbrauch im Wald zusätzlich erhöht."
Und Patt erklärte die Bedeutung der Böden, die sich in Mächtigkeit, Wasserkapazität und Nährstoffen um Amberg sehr unterscheiden. "Sandböden und flachgründige Böden sind besonders gefährdete Standorte für die Auswirkungen des Klimawandels", wird Patt zitiert. Diese Auswirkungen konnten im Freihölser Forst vor Ort betrachtet werden.
"Bedachtes Handeln nötig"
Mit diesen Eindrücken kehrte die Gruppe um Patt in einem Gasthaus in Paulsdorf ein. Die anschließenden Diskussionen umfassten Themen wie „Was könne der Einzelne tun, um dem Klimawandel entgegen zu wirken“ und „Was könne der Forstmann tun, um die Wälder zu erhalten und für die Zukunft resistent zu machen“. Patt: "Jeder kann seinen CO2-Fußabdruck verkleinern durch bedachtes Handeln. Dazu bedarf es keiner politischen Vorgaben." Der Forstmann selbst kann über Forcierung der Naturverjüngung vieler Mischbaumarten und dem Standort angepasster Pflanzung klimaresistenter Baumarten den Wald zukunftsfähig machen. Die Zeit sei reif, es zu tun.
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