Amberg
02.08.2019 - 17:49 Uhr

Königskerzen säumen ehemalige Lokalbahnstrecke Amberg-Lauterhofen

Ungewöhnlich viele Königskerzen säumen zurzeit einen Teil der Trasse der ehemaligen Lokalbahn Amberg-Lauterhofen kurz vor dem ehemaligen Kilometerstein 18 zwischen Deinshof und Lauterach.

Besonders viele Königskerzen säumen derzeit die ehemalige Lokalbahn-Strecke Amberg–Lauterhofen. Bild: schß
Besonders viele Königskerzen säumen derzeit die ehemalige Lokalbahn-Strecke Amberg–Lauterhofen.

Schon im Altertum empfiehlt Hippokrates diese Pflanze zur Wundbehandlung und im Mittelalter erwähnt Hildegard von Bingen die Königskerze als Wullena, als Heilmittel für ein "traurig Herz". Die Königskerze faszinierte unsere Vorfahren sehr, ob als Wetterorakel, Heilpflanze oder als Blitzableiter. Wohl wegen ihrer beachtlichen Größe und auch, weil sie kerzengerade in den Himmel ragt.

Kurze Königszeit

Die Lokalbahn Amberg-Lauterhofen ( 7. Dezember 1903 bis 29. März 1972) entstand in der relativ kurzen bayerischen Königszeit. König Ludwig II starb unter mysteriösen Umständen am 13. Juni 1886. War Bayern nun ein Reich ohne König? Nein, denn offiziell war nun dessen Bruder Otto (27. April1848 bis 11. Oktober 1916), obwohl er psychisch krank war, der König. Nach dem Tod von Prinzregent Luitpold am 12. Dezember 1912 wurde dessen Sohn Ludwig Prinzregent. König war zu dieser Zeit nominell sein Cousin Otto I. der jedoch seit seiner Jugend geisteskrank und bereits bei seiner Thronbesteigung 1886 regierungsunfähig war.

Am 5. November 1913 erklärte Prinzregent Ludwig in einer von den bayerischen Ministern unterzeichneten Erklärung seine Regentschaft für beendet und den Thron als "erledigt", womit Otto seine königlichen Rechte verlor. Am selben Tage wurde er als Ludwig III. zum König von Bayern ausgerufen.

Rechtsbruch nie verziehen

Da Titel und Würden König Ottos jedoch nicht angetastet wurden, gab es bis zum Tode Ottos im Oktober 1916 zwei Könige in Bayern. Die Bevölkerung verzieh übrigens König Ludwig III. nie diesen Rechtsbruch.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.