Kommentar: Ein klares Signal gegen Rechts

Amberg
04.09.2020 - 16:23 Uhr
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Vor 25 Jahren starb der Amberger Klaus-Peter Beer, nachdem ihn zwei Neonazis schwer misshandelt hatten. Eine bleibende Erinnerung daran stünde Amberg gut zu Gesicht, meint Redakteurin Heike Unger.

Kommentar von Heike Unger
Vor 25 Jahren haben zwei Rechtsradikale den Amberger Klaus-Peter Beer schwer misshandelt und dann von einem Steg im Stadtgraben in die Vils geworfen.

Warum tut sich das "offizielle Amberg" so schwer mit der Geschichte von Klaus-Peter Beer? 25 Jahre ist es her, dass zwei Rechtsradikale den Amberger umgebracht haben, weil er homosexuell war. Eine dauerhaft sichtbare Erinnerung an Beer wurde seither mehrfach angeregt - doch bis heute existiert sie nicht. Dabei ist der Hintergrund dieser Gräueltat nicht verschwunden. Und dass Wegschauen nicht hilft, zeigt nicht nur das ungehinderte Morden des NSU in Deutschland. Das grundsätzliche Problem ist geblieben und mindestens genauso gefährlich wie vor 25 Jahren. Rechtsradikale haben in Deutschland sogar den Weg in Parlamente geschafft und nutzten jüngst die Corona-Demonstrationen, um die Reichskriegsflagge vor dem Bundestag zu schwenken. Letzteres hat eine politische Diskussion ausgelöst. Vielleicht gibt es ja bald auch eine vom Amberger Stadtrat initiierte, für alle in der Stadt sichtbare Form der Erinnerung an Klaus-Peter Beer. Mit einer einhelligen Erklärung gegen rechte Gesinnung hat dieses Gremium 2018 ja schon einmal Haltung demonstriert.

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Amberg04.09.2020
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