Amberg
24.07.2023 - 10:40 Uhr

Konflikte mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Parks und auf Spielplätzen entschärfen

Die Stadt Amberg startet ein Pilotprojekt: Olivia Mantwill ist ab sofort als Konfliktmanagerin unterwegs. Sie soll Jugendliche und junge Erwachsene im Blick haben, die sich in Parks oder auf Spielplätzen nicht an die Regeln halten.

Der Spielplatz am Ende der Friedlandstraße auf der Raigeringer Höhe ist relativ groß, weitläufig und schwer einsehbar. Auch hier treffen sich oft Jugendliche und junge Erwachsene. Allerdings nicht zum Rutschen. Bild: Wolfgang Steinbacher
Der Spielplatz am Ende der Friedlandstraße auf der Raigeringer Höhe ist relativ groß, weitläufig und schwer einsehbar. Auch hier treffen sich oft Jugendliche und junge Erwachsene. Allerdings nicht zum Rutschen.

Das Phänomen ist nicht neu. Auch nicht in Amberg. Sobald die Temperaturen steigen und die Ferien beziehungsweise der Urlaub in greifbare Nähe rücken, treffen sich regelmäßig Jugendliche und junge Erwachsene an bestimmten Orten unter freiem Himmel. "Im öffentlichen Raum", wie es in der Behördensprache heißt. Die jungen Leute suchen Parks oder Spielplätze auf und verbringen dort ihre Zeit. "Konfliktsituationen bleiben damit nicht aus", weiß Susanne Schwab, die Pressesprecherin der Stadt Amberg.

Immer wieder melden sich laut Schwab Anwohnerinnen und Anwohner bei der Stadt Amberg und beschweren sich über Lärmbelästigung, Alkohol- und Drogenkonsum, Vandalismus oder herumliegenden Müll: „In diesen Fällen werden Grenzen überschritten, die nicht geduldet werden können und ein Handeln erforderlich machen.“ Um dieses Problem aber nicht allein der Polizei und dem Kommunalen Ordnungsdienst zu überlassen, hat die Stadt Amberg jetzt einen „spannenden Versuch“ gestartet, wie Oberbürgermeister Michael Cerny bei der Vorstellung des Pilotprojekts erklärte. Es handelt sich um den Einsatz einer neuen Konfliktmanagerin, die die jungen Leute an ihren Treffpunkten aufsucht und direkt anspricht.

Von Beruf Jugendsuchtberaterin

Die Maßnahme wurde laut Schwab von der Kommunalen Jugendarbeit in Zusammenarbeit mit der Suchtambulanz der Caritas Amberg-Sulzbach entwickelt. Ansprechpartnerin ist die 27 Jahre alte Drogen- und Suchtsoziologin Olivia Mantwill, die hauptberuflich als Jugendsuchtberaterin arbeitet und nun zusätzlich die Aufgabe übernommen hat, im Stadtgebiet präventiv tätig zu werden und als neutrale Kontaktperson zwischen den Parteien zu vermitteln. Der Auftrag lautet: „Ihr Ziel ist es, durch einen vertrauensvollen Beziehungsaufbau mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam mit ihnen eine nachhaltige Verhaltensänderung zu erreichen“, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus.

Etwaige Verstöße, wie etwa gegen das Jugendschutzgesetz, zu ahnden, sei hingegen nicht Aufgabe der Konfliktmanagerin. Olivia Mantwill ist von Mai bis September rund drei Stunden pro Woche unterwegs, mit dem Ziel, Störungen durch die jungen Leute zu verringern, Konsum und Vandalismus einzudämmen, alternative Angebote zu machen und bei den Akteuren für gegenseitiges Verständnis zu werben.

Appell an Anwohner

Aus diesem Grund steht Olivia Mantwill nicht nur den Jugendlichen und jungen Menschen, sondern genauso auch den Anwohnerinnen und Anwohnern als Ansprechpartnerin zur Verfügung: „Ich hoffe und wünsche mir, dass auch sie sich an mich wenden, wenn es Schwierigkeiten oder Missverständnisse gibt“, sagte die 27-Jährige, die in ihrer neuen Aufgabe viel Potenzial sieht. In akuten Problemsituationen seien aber wie bisher die Polizei oder der Kommunale Ordnungsdienst zu verständigen.

Hintergrund:

So ist die Konfliktmanagerin zu erreichen

 
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