"Kulturdolmetscher sind Demokratie relevant!" Bettina Hahn, Geschäftsführerin des Evangelischen Bildungswerks, fand am Samstag im Interkulturellen Garten im ehemaligen Landesgartenschaugelände nur lobende Worte für die Vorstellung und Auszeichnung der sechs Kulturdolmetscher, die ab sofort ehrenamtlich Migranten unterstützen. Asmaa Ezzo, Raiya Shaaban, Mazim Kahnis und die Brüder Kossai, Obada und Hamzeh Youssef helfen anderen nicht nur im sprachlichen Bereich, sondern klären neue Bürger auch über das Bildungs- und Gesundheitswesen, sowie Religion und Kultur in Bayern auf.
Selbst mit Migrationshintergrund
Die zwei Kursleiterinnen, Patrycja Sobczyk (MBE Caritas Amberg) und Roula Ayoub (Malteser Amberg) wissen aufgrund ihres eigenen Migrationshintergrunds um die Wichtigkeit verschiedener Themenbereiche, um sich der pluralistischen deutschen Gesellschaft anpassen zu können. Entwickelt wurde der Qualifizierungskurs von der Katholischen Erwachsenenbildung der Erzdiözese München und Freising, dem Dachauer Forum und der Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese. Für die Stadt Amberg übernehmen Mitarbeiter des Evangelischen Bildungswerks, der Katholischen Erwachsenenbildung, der Caritas und die Integrationslotsen des Malteser Hilfsdienstes diese Verantwortung.
Ohne Vernetzung klappt es nicht
"Ohne Vernetzung funktioniert diese Aufgabe nicht", erklärte Bettina Hahn. Alle Beteiligten würden sich bereits seit längerem kennen und sich auch gegenseitig vertrauen. Es sei zwar keine Voraussetzung, sagte Hahn, dennoch bestärke es zu wissen, dass Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und gegenseitiger Respekt immer gegeben seien. Durch diese Vernetzung der Organisationen könnten die Kulturdolmetscher auch gezielt dort eingesetzt werden, wo sie gebraucht sind.
Caritas-Geschäftsführer Günther Koller freute sich, dass er nach immerhin schon eigenen 37 Jahren Tätigkeit im Flüchtlingsbereich nun doch noch etwas Neues erleben dürfe. "Ich gratuliere allen zu ihrer Doktorarbeit", merkte er schmunzelnd an. Mit "vier Nationen, also Bayern, Polen, Syrern und Europäern – alles ein Haushalt", verdeutlichte Bürgermeister Martin Preuß, dass wir doch alle einer Familie angehören und dankte somit den Ehrenamtlichen für ihre bereits geleisteten Mühen während der Schulungen.
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