Das Projekt "Kulturdolmetscher" ist vor zwei Jahren in München gestartet. Es soll Migranten das Leben in Deutschland erleichtern. Jetzt, nach erfolgreicher Ausbildung der Referenten, soll dieses Angebot unter Federführung des Evangelischen Bidlungswerks auch in Amberg etabliert werden. Die Qualifizierung umfasst 42 Unterrichtseinheiten und eine Praxiserfahrung. Teilnahmevoraussetzungen sind eigene Migrationserfahrung, gute Deutschkenntnisse, Erfahrung mit dem Leben in Deutschland und Interesse am Ehrenamt.
Das Evangelische Bildungswerk (EBW) will die Kulturdolmetscher dazu befähigen, andere bei ihrer Integration zu unterstützen. Bei dem Qualifizierungskurs „Kulturdolmetscher plus – Sharing Empowerment“ erwartet die Teilnehmer laut EBW "eine intensive Auseinandersetzung mit dem Themenfeld der interkulturellen Kompetenz, aber auch mit der eigenen Migrations- und Integrationsgeschichte": Themen wie Kultur, Werte und Normen, Migration und kulturelle Fremdheit, Religion in Deutschland, interkulturelle Kommunikation, Erziehung, Familie und Rollenbilder, sowie Fragen rund um das deutsche Bildungs- und Gesundheitssystem sind Inhalt. Der Fokus des Kurses liege nicht auf der sprachlichen Übersetzung, sondern ganz bewusst auf der interkulturellen Vermittlung.
Kursbeginn war bereits am 7. Mai. Im Vorfeld bekam jeder der sieben Teilnehmer einen kleinen Rucksack mit einigen nützlichen Dinge für die Schulung. Voll Elan ging es nach der offiziellen Begrüßung von Bettina Hahn, Geschäftsführerin und pädagogische Leitung des Evangelischen Bildungswerks Oberpfalz, los. Die Leitung des Kurses teilen sich Patrycja Sobczyk (Migrationsberaterin von der Caritas) und Roula Ayoub (Malteser/Integrationslotsin).
Beide haben selbst Migrationshintergrund und wissen, wovon sie sprechen und welche Hürden es zu meistern gilt. Sobczyk kommt ursprünglich aus Polen und hat dort ein Jura-Studium abgeschlossen, Roula Ayoub stammt aus Syrien, wo sie Lehrerin für Englisch und Arabisch war. Gemeinsam bilden sie nun die ersten Kulturdolmetscher in Amberg aus. Partner des Projekts sind in Amberg Caritas, KEB und Malteser Hilfsdienst, gefördert wird das Projekt durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration.
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