Amberg
01.03.2024 - 16:20 Uhr

Kulturkooperative Oberpfalz stellt ihr Jahresprogramm im Luftmuseum vor

1999 schlossen sich Oberpfälzer Kulturvereine und Initiativen zusammen. Jetzt legten die derzeit 21 Mitglieder ihr 24. Jahresprogramm im Luftmuseum vor. Es spiegelt die künstlerische Vielfalt der Region Amberg eindrucksvoll wider.

Zu zeigen, dass Kultur im doppelten Wortsinn Grenzen überschreitet, und deutlich zu machen, dass – wie Wolfgang Herzer es ausdrückte – die Oberpfalz in Sachen Kunst schon lange keine „Saure-Gurken-Gegend“ mehr ist, sondern die Menschen „staunen lässt, was zwischen Kartoffel und Stein bei uns abgeht“: Dieses Ziel verfolgt die Kulturkooperative Oberpfalz, kurz KoOpf, hinter der sich ein Zusammenschluss von Kunstvereinen in der Oberpfalz und im grenznahen Tschechien verbirgt. Am Donnerstag stellten die Mitglieder der KoOpf im Beisein des Oberpfälzer Regierungspräsidenten Walter Jonas und Ambergs Zweitem Bürgermeister Martin J. Preuß im Luftmuseum ihr Jahresprogramm für 2024 vor, das neben den zahlreichen Einzelveranstaltungen auch den Hinweis auf eine gemeinsame Aktion enthält.

Zum zweiten Mal in der Geschichte des KoOpf wird es am 27. September eine Kunstnacht geben, bei der die beteiligten Ausstellungshäuser von 18 bis 24 Uhr für alle Kunstinteressierten ihre Pforten öffnen und sie mit Lesungen, Konzerten, Führungen und Bewirtung überraschen werden. Doch so lange muss freilich keiner warten, um diese künstlerische Vielfalt zu genießen, wie man im Rahmen der Programmpräsentation erfuhr. Nicht nur, dass in den Räumen vieler Mitgliedsvereine bereits Ausstellungen am Laufen sind. Schon am Tag nach der Programmvorstellung und damit am 1. März fand im Max-Bresele-Museum des Kunstvereins Weiden eine Vernissage mit Fotografien von Wilfried Petzi zur „OBI-Ästhetik“ und einer Lesung von Karl Bruckmaier statt.

Zahlreiche Veranstaltungen

Aber auch die weiteren der insgesamt 21 Initiativen laden in den kommenden Tagen und Wochen zu zahlreichen Events und Veranstaltungen ein. Darunter befinden sich auch die Koordinierungsstelle für bayerisch-tschechische kulturelle Zusammenarbeit, das Centrum Bavaria Bohemia, sowie die drei Galerien aus dem Raum Pilsen, die sich der KoOpf angeschlossen haben. Diese grenzübergreifende Zusammenarbeit, die sich auch in der Zweisprachigkeit des Programmhefts wiederfindet, war auch für den Oberpfälzer Regierungspräsidenten ein zentrales Thema. Walter Jonas, der auch das Grußwort für dieses Programmheft verfasst hat, machte in seiner Ansprache deutlich, dass „das verbindende Element der Kultur das Wichtigste“ sei und gab seiner Freude über den Brückenschlag „zu unseren Freunden aus Tschechien“ Ausdruck.

Dies vor dem Hintergrund, dass Kultur „etwas Sinnstiftendes“ habe und „Ausdruck eines Wir-Gefühls“ sei, das KoOpf durch das Miteinander von deutschen und tschechischen Partnerinitiativen stärkt und unterstützt. „Ein Blick auf das Programm zeigt, dass es viele Programmpunkte, viele Beteiligte und eine Vielzahl an Gästen geben wird, die sich erfreuen wollen an der Kunst“, stellte er fest. Wichtig war ihm in diesem Zusammenhang aber auch und vor allem, darauf hinzuweisen, dass es „nicht selbstverständlich ist, dass wir uns in unserer Kunst so frei ausdrücken und in Europa so frei leben dürfen“. Er bedankte sich bei den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern der Kooperation und wünschte dem Programm 2024 viel Erfolg.

Diesem Wunsch schloss sich auch Bürgermeister Martin J. Preuß an, der nicht nur in Vertretung von Oberbürgermeister Michael Cerny, sondern auch als Bezirksrat zu dieser Präsentation gekommen war. Außerdem nutzte der Leiter des Luftmuseums, der Künstler Wilhelm Koch, die Gelegenheit, mit Geschäftsführer Alfred Bruckner vom Kunstverein Freiraum Furth im Wald und Bärbel Kleindorfer-Marx vom Kulturreferat des Landkreises Cham das Organisationsteam der Kulturkooperative zu präsentieren, das die wichtige Vorarbeit für diese Zusammenstellung geleistet hat

Außerdem rief er Ingo Kübler, der mit seiner „Kunstpartnerin“ Wilma Rapf-Karikari zu dieser Veranstaltung gekommen war, nach vorne und gab ihm die Gelegenheit, die Galerie und das 2020 neu eröffnete Schaulager Adlmannstein als neue Mitstreiter der Kulturkooperative vorzustellen. Alle miteinander – unter ihnen auch Wolfgang Herzer, der KoOpf mit aus der Taufe gehoben und dessen Geschicke von 1999 bis 2011 geleitet hatte – wünschten sich, dass dieses Beispiel Schule macht und sich in Zukunft weitere, ausschließlich nicht kommerzielle Vereine und Initiativen anschließen.

Das von Wilhelm Koch und dem Büro Wilhelm gestaltete Programmheft 2024 enthält Informationen zu sämtlichen Veranstaltungen der beteiligten Institutionen und Initiativen. Es ist in einer Auflage von 5.000 Stück entstanden und liegt bei den beteiligten Gruppierungen sowie an öffentlichen Stellen zur Mitnahme aus.

Info:

Die Kulturkooperative Oberpfalz (KoOpf)

  • ist ein Oberpfälzer Netzwerk mit derzeit 21 Mitgliedern, drei Partnern in Tschechien und einem in Niederbayern
  • präsentiert seit 1999 die Oberpfalz als grenzüberschreitenden Kunstraum
  • bündelt Institutionen und Initiativen, die zeitgenössische Kunst, Architektur, Literatur und Musik
  • vertreten, vermitteln und ermöglichen
  • initiiert gemeinsame Projekte und organisiert den Informationsaustausch
  • sucht nach Kooperationspartnern in Politik und Wirtschaft
  • stärkt eine Kultur des regionalen Selbstbewusstseins in der Oberpfalz.
 
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