Am Samstag, 15. Februar, ab 15 Uhr veranstaltet der Verein Kunterbunt Amberg eine Kundgebung auf dem Marktplatz. Damit nehmen die Mitglieder an der bundesweiten CSD-Kampagne "Wähl Liebe" teil.
Phillip Pietsch ist im Vorstand des Amberger Vereins und für die Organisation mitverantwortlich. Wie Pietsch erklärt, hängt die CSD-Kampagne direkt mit der bevorstehenden Bundestagswahl zusammen. "Einerseits stellen wir fest, dass die Gewalt gegen die queere Community zunimmt. Wir werden immer mehr zur Zielscheibe der Rechten. Gleichzeit hat sich politisch etwas getan", sagt Pietsch. Die Kampagne setzt sich "für eine offene Gesellschaft, die Vielfalt als Stärke begreift und die Sichtbarkeit aller ermöglicht", ein. Ziele seien, die zukünftige Bundesregierung dazu aufzufordern, queere Menschen ins Grundgesetz aufzunehmen, die finanzielle Absicherung der Communitystrukturen sicherzustellen und mehr Engagement gegen Hasskriminalität zu bewirken. Aus Pietschs Sicht ist selbst eine Partei wie die CSU/CDU "nicht mehr bereit, den Fortschritt in der Gesellschaft mitzutragen oder ihn zu respektieren". "Wir laufen Gefahr, in eine Zeit zurückzufallen, in die man nicht mehr zurückmöchte", so Pietsch.
Mit der Aktion möchte Kunterbunt alle Menschen aufrufen, "bei der Bundestagswahl ein Kreuz bei einer demokratischen Partei" zu machen und verbindet das mit dem Appell an alle demokratischen Parteien, sich auf ihre demokratischen Werte zu besinnen.
Marginalisierte Gruppen sprechen
Bei der Kundegebung am Samstag, die etwa eine Stunde dauern wird, gibt es verschiedene Redebeiträge. Die Liste, wer sprechen wird, ist bewusst noch nicht vollständig. Pietsch: "Unsere Absicht ist es, Gruppen, die von Demokratie- oder Menschenfeindlichkeit betroffen sind, zu Wort kommen zu lassen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, deren Lebensrealitäten darzustellen und Forderungen zu formulieren, um diese zu verbessern." Bereits bekannt ist, dass Gewerkschaften, das Bündnis gegen das Vergessen und Kunterbunt selbst sprechen werden. "Wir haben auch einen Beitrag auf Englisch, um unsere Solidarität mit unseren amerikanischen queeren Freund*innen zum Ausdruck zu bringen, die es gerade sehr schwer haben."
Über den Tellerrand für mehr Bewusstsein
Mit der Kundgebung am Samstag möchten die Mitglieder von Kunterbunt dezidiert auch Menschen erreichen, die nicht Teil der queeren Community sind. "In erster Linie wollen wir natürlich die Leute zusammenbringen. Aber ich glaube, dass die Lebensrealitäten, die da nähergebracht werden, auch für Menschen interessant sein können, die erst mal nichts damit zu tun haben. Sie bekommen mal zu sehen, wie die Welt aus Sicht einer dieser marginalisierten Gruppen so aussieht." Prinzipiell verstehen die Mitglieder von Kunterbunt die Menschen, die an der Kundgebung teilnehmen als "Multiplikatoren"."Sie erreichen ihre Familien, Freunde und können gestärkt in Diskussionen über politische Zusammenhänge gehen, weil sie eine Argumentationsbasis und Einblicke bekommen, in das, was in der großen Politik besprochen wird", sagt Pietsch.
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