Die Oberpfälzer Landräte und die Oberbürgermeister hatten den „Zwischenbericht Teilgebiete“ der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) bereits kritisiert. Nun griff Landrat Thomas Ebeling aus Schwandorf das Thema Atommüll-Endlager bei der Tagung der Oberpfälzer Landräte in Bodenwöhr wieder auf. Er ist von seinen Kollegen als politischer Ansprechpartner für Fragen der Endlagersuche benannt und mit der Koordinierung in der Oberpfalz betraut.
Nach einer Untersuchung, welche Regionen in Deutschland von den geologischen Voraussetzungen her für ein Endlager geeignet wären, fielen laut Ebeling 46 Prozent der Fläche der Bundesrepublik durch. „Wir waren alle etwas erstaunt, dass der Bericht 54 Prozent der Fläche für geeignet hält. Wir hätten uns eine weitere Eingrenzung gewünscht.“Gleichermaßen überrascht war der Schwandorfer Landrat, dass zum Beispiel Gorleben bereits aus der Auswahl herausgefallen ist, obwohl es jahrelang als Standort im Gespräch war. Die Landräte in der Oberpfalz sind nicht damit einverstanden, weiter als mögliches Gebiet zu gelten. Sie sehen nicht nachvollziehbare Sachverhalte und methodische Fehler in der Untersuchung.
Granit ist zu zerklüftet
Die Pressemitteilung aus dem Amberger Landratsamt zur Landräte-Tagung nennt ein Beispiel: Grundsätzlich als geeignet erklärt wurden Böden mit Ton, Salz und kristallinem Wirtsgestein – Gneis und Granit. Granit, wie er vor allem in unserer Region vorkommt, sei aber eigentlich zerklüftet. „Er drängt sich also nicht unbedingt auf“, betonte Landrat Thomas Ebeling. Dennoch sei er für tauglich erklärt worden, wenn er durch technische Maßnahmen entsprechend ertüchtigt wird. Das bedeutet: Der Granit müsste im Gegensatz zu den anderen beiden Böden erst einmal bearbeitet werden, um die Voraussetzungen zu erfüllen.
Die Vorgeschichte Wackersdorf
Die Vorgeschichte, mit der die Region ihren Beitrag zur Atomkraft bereits geleistet habe, ist laut Pressemitteilung bekannt: Vom Landräte-Tagungsort Bodenwöhr ist Wackersdorf nicht weit weg. „Wir haben unseren Beitrag schon geleistet und sind mit unserem Granit auch nicht optimal geeignet. Aber letztlich wird es wohl eine Entscheidung des Bundestages und damit trotz vieler Gutachten auch eine politische Entscheidung werden, wo das Endlager hinkommt“, fasste Ebeling seinen Bericht zusammen.
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