Ein Konzert über Glocken – wieso das? Chorleiter Dieter Müller erklärt: „Glocken bestimmen seit Jahrhunderten den Rhythmus unseres Lebens. Sie mahnen uns zum Innehalten, sie rufen zur Messe, kündigen Kriege an und feiern den Frieden. Von der Wiege bis zur Bahre sind sie uns Menschen ein beständiger Begleiter.“
Schillers "Lied von der Glocke"
Im Mittelpunkt des Konzerts der Amberger Chorgemeinschaft steht die Vertonung von Friedrich Schillers berühmtestem Gedicht durch den Komponisten Andreas Romberg (1767 bis 1821), einen Zeitgenossen Schillers und Beethovens. Das 1799 von Schiller veröffentlichte „Lied von der Glocke“ ist zu einem der meistzitierten Gedichte in deutscher Sprache geworden und gehörte bis vor einigen Jahrzehnten noch zu den in der Schule unbedingt auswendig zu lernenden Werken. Schiller verbindet darin den handwerklichen Prozess des Glockengießens mit den zentralen Phasen des menschlichen Lebens. Das „Lied“ thematisiert den Wert der Arbeit, der gesellschaftlichen Ordnung und den Kreislauf des Lebens; Schillers Enttäuschung über die Französische Revolution und seine Hinwendung zu einem starken, moralisch geführten Staat kommen ebenfalls zum Ausdruck. Das Werk schließt - wie Müller betont - mit dem Wunsch, die Glocke möge vor allem zum Frieden läuten: „Friede sei ihr erst Geläute!“
Purcell und Melchior Hoffmann
Als weitere Kompositionen erklingen das Anthem „Rejoice in the Lord alway“, das sogenannte „Bell Anthem“ von Henry Purcell (1659 bis 1695) sowie die ursprünglich J. S. Bach zugeschriebene Arie „Schlage doch, gewünschte Stunde“ für Alt, Streichorchester und zwei Glocken. Die Purcell-Komposition erhielt schon bald den Beinamen „Glocken-Choral“, denn in der Einleitung ahmt die Basslinie ein (typisch englisches) absteigendes Glockengeläut nach. Außerdem reizvoll sind mehrere Passagen, die im Dialog zwischen Solisten und Chor angelegt sind.
Die Arie „Schlage doch, gewünschte Stunde“ galt lange als Werk Johann Sebastian Bachs, ist aber vermutlich von Georg Melchior Hoffmann (circa 1679 bis 1715) komponiert worden. Im Text der Arie wird der jüngste Tag, die Ankunft Christus herbeigesehnt – der Glockenschlag, der dazu erwartet wird, kommt in der Begleitung vor, in der zwei Glocken aufgeführt sind.
Wiedersehen mit Solisten und Orchester
Sowohl die Solisten als auch das Orchester sind dem Amberger Publikum als inspirierende Künstler bekannt. Die Gesangs-Solopartien übernehmen die Sopranistin Manuela Falk, die Mezzosopranistin Nicole Glamsch, der Tenor Benedikt Heggemann und der Bassist Daniel Blumenschein. Die Amberger Chorgemeinschaft wird begleitet vom Bohemia Sinfonieorchester Prag unter der Leitung von Dieter Müller.
Für das Konzert am 23. März um 19 Uhr sind Karten zum Preis von 24 Euro (18 Euro für Schüler und Studenten) im Vorverkauf ab 24. Februar bei der Tourist-Info sowie an der Abendkasse erhältlich. Im Kongregationssaal gibt es keine Platzkategorien, sondern freie Platzwahl.
Programm und Karten
- Sonntag, 23 März, .19 Uhr im Kongregationssaal von St. Georg in Amberg
- Andreas Romberg (1767 bis 1821): "Das Lied von der Glocke"
- Henry Purcell (1659 bis 1695): "Bell Anthem"
- Georg Melchior Hoffmann (1679 bis 1715): "Schlage doch, gewünschte Stunde"
- Eintritt: 24 Euro (Schüler und Studenten: 18 Euro)
- Karten ab 24. Februar im Vorverkauf bei Tourist-Info und Abendkasse
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