Mit deutlichen Worten lehnt das Landesamt für Denkmalpflege die Ten-Brinke-Pläne für eine Bebauung des Bürgerspitalareals in der Altstadt ab. Die Liste Amberg findet das gut, wie sie in einer Pressemitteilung schreibt. "Mit der Stellungnahme des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (BLfD) zur geplanten massiven, nicht altstadtgerechten Bebauung des Bürgerspitalareals durch den Investor Ten Brinke wird den Verantwortlichen der Stadt Amberg und denjenigen im Stadtrat, die für die Realisierung des Projektes gestimmt haben, ein ,Denkzettel' für diese Fehlplanung und Fehlentscheidung verpasst", heißt es darin wörtlich.
Präzendenzfall für Zerstörung der Altstadt
Das BLfD rüge im Grunde genommen, dass die Stadt Amberg eine Bebauung plane, die der denkmalgeschützten Ensemblegestaltung der Altstadt im Gesamten widerspricht und somit die Gesamtheit des Ensembles gefährde. Eine Bebauung dieser Art würde außerdem als Präzedenzfall einer stückweisen Zerstörung des Ensembles „Historische Altstadt“ Tür und Tor öffnen. Gerade im Hinblick auf dieses auch im touristischen und wirtschaftlichen Sinne wichtige Gefüge müsse von der Kommune im Interesse der Glaubwürdigkeit und Vertrauens in das Verwaltungshandeln ein klarer und fokussierter Blick gefordert werden.
"Die Liste Amberg wird durch die Stellungnahme der Denkmalpflege darin bestärkt, dass sie das Projekt konsequent auch gegen teils unsachliche persönliche Angriffe gegen ihre Stadtratsmitglieder abgelehnt hat." Sie sei damit ihrer Linie treu geblieben, mit der sie bei der Stadtratswahl um das Vertrauen der Bürger mit der Ablehnung des "nicht altstadtgerechten Ten-Brinke-Kolosses" geworben habe. Diese Meinung würden im Übrigen zwischenzeitlich immerhin auch über 3000 Amberger teilen, "die mit ihrer Unterschrift gegen die Verunstaltung der Altstadt Bürgersinn und Zivilcourage zeigen und damit das beantragte Bürgerbegehren der IG menschengerechter Stadt unterstützen".
Nicht über die Köpfe der Amberger hinweg
Die Liste Amberg ist laut Pressemeldung der Meinung, dass über eine bessere, altstadtverträgliche Bau- und Nutzungskultur auf dem historischen Bürgerspitalareal neu nachgedacht werden muss. Dies könne nicht über die Köpfe der Amberger hinweg geschehen. Die Amberger hätten ein Recht auf Mitbestimmung, wenn es um die Zukunft „ihres Bürgergrundstück“ gehe. "Ein deplatziertes, Betondenkmal samt fragwürdigem Nutzungskonzept' mitten in das Denkmal Altstadt auf Kosten unseres mittelalterlichen Kleinodes zu schaffen, werden wir von der Liste Amberg auch weiterhin ablehnen."
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