Amberg
13.07.2018 - 10:44 Uhr

Loblied auf das Ehrenamt

Es ist eine Erfolgsgeschichte. Ehrenamt in Reinform. Jetzt erhält die Freiwilligenagentur auch einmal die Anerkennung, die sie sich schon lange verdient hat.

Ein Beispiel für die vielfältigen Betätigungsfelder der Freiwilligenagentur war 2016 das Anlegen eines Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Feldes vor dem ACC durch Mitarbeiter der Stadtwerke. exb
Ein Beispiel für die vielfältigen Betätigungsfelder der Freiwilligenagentur war 2016 das Anlegen eines Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Feldes vor dem ACC durch Mitarbeiter der Stadtwerke.

Das Lob kommt aus berufenem Mund: Der Sozialreferent persönlich schilderte am Donnerstag den Mitgliedern des Hauptausschusses, was die Ehrenamtlichen leisten, die in der Freiwilligenagentur ihre unentgeltlichen Dienste für die Gesellschaft anbieten. Harald Knerer-Brütting hat für Zahlenfetischisten sogar versucht, diese Gratisleistungen in Geld umzurechnen, wobei er einen Stundenlohn von nur 15 Euro angesetzt hat.

Pro Jahr, so Knerer, bekommt die Gesellschaft auf diese Weise einen Gegenwert von rund 288 000 Euro geschenkt. Wobei mit Catherine Dill und Elisaveta Smyslova zwei Hauptamtliche ein hervorragendes Fundament legen, wie Knerer ausdrücklich hervorhob. Mehr als 40 Kooperationspartner mit rund 100 Angeboten machen die Freiwilligenagentur nach den Worten Knerer-Brüttings zu einem erfolgreichen Projekt in der Stadt, das auf vielfältiger Ebene zu erleben sei.

Beratung ist Gold wert

Beispiel Firmenaktionstage: Mitarbeiter eines Unternehmens bringen sich dabei für einen Tag unentgeltlich in gemeinnützigen Organisationen ein und stellen denen ihr Know-how zur Verfügung. Auf diese Weise konnte nach Aussage des Sozialreferenten zum Beispiel ein Pausenhofgelände komplett umgestaltet werden. Ein kleiner, doch sehr wichtiger Bereich sei die Wohnraumberatung, die in vier Jahren insgesamt neunmal zum Zuge gekommen sei. In ganzen Zahlen sei das zunächst einmal wenig, doch dürfe man nicht unterschätzen, was es für die einzelnen Menschen bedeute, auch im Alter daheim leben zu können.

In diesen Bereich falle auch der Besuchsdienst, den die Freiwilligenagentur anbiete: "Hier leisten derzeit zwölf Ehrenamtliche pro Woche rund 50 Stunden." Hier wird laut Knerer aber nicht nur besucht, sondern es gehe auch um Begleitung zu Veranstaltungen, um Besuche im Café oder Hilfe beim Einkauf. Ein ganz anderes Feld beackern die Freiwilligen, die sich als Pate für Lehre und Beruf zur Verfügung stellen. Sie beraten über die Chancen beim Start in eine Ausbildung, helfen bei der Formulierung von Bewerbungen und bieten ihre Begleitung während der Suche nach einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle an. Der Erfolg: Bisher konnten neun junge Menschen in Arbeit gebracht werden.

Stark engagiert ist die Freiwilligenagentur nach den Worten des Sozialreferenten aber auch im Bereich der Betreuung von ausländischen Mitbürgern - egal ob sie Migranten oder Flüchtlinge sind. Deutschkurse gehören demnach ebenso dazu wie das regelmäßige Welt-Frauen-Café. "Das A und O sind Deutschkurse", sagte Harald Knerer-Brütting. Das Niveau reiche dabei von den Grundlagen bis hin zur anspruchsvollen Konversation. "Denn ohne Sprache kommen Sie in keinem Land der Welt zurecht."

Wer sprachlich noch nicht so gut unterwegs ist, kann sich bei der Freiwilligenagentur auf einen der 24 Flüchtlingspaten stützen, die rund 100 ehrenamtliche Stunden pro Woche opfern, um beim Ausfüllen von Formularen zu helfen, beim Arztbesuch assistieren oder einfach nur den Busfahrplan erklären. Darüber stellen ausgebildete Dolmetscher ihre Sprachkenntnisse ehrenamtlich zur Verfügung, so Knerer. "Es war eine richtige Entscheidung", erinnerte OB Michael Cerny daran, dass die Gründung der Freiwilligenagentur vor sieben Jahren nicht ganz ohne Widerstände vonstatten gegangen ist.


Richtige Entscheidung

Gerade im Bereich der Flüchtlinge stelle die Organisation heute eine sehr wichtige Ergänzung dar. "Ohne ehrenamtlich Tätige würde unser Leben nicht so aussehen, wie es aussieht", rühmte CSU-Fraktionsvorsitzender Dieter Mußemann die Arbeit aller Menschen, die in ihrer Freiziet für andere arbeiten. Bürgermeisterin Brigitte Netta (SPD) rühmte zusätzlich die enormen Leistungen der beiden hauptamtlichen Kräfte bei der Freiwilligenagentur.

 
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