Temperament, Gastfreundschaft und Musik: Ludmila Portnova und Vadim Vasilkov interessierte die eigene Diamantene Hochzeit recht wenig, denn bei ihnen spielt die Musik – und die ist Hauptbestandteil ihres Lebens. Über 15 Mal auf Tournee in Japan, fast die ganze Welt haben sie gesehen, gemeinsam und auch getrennt von einander. Australien steht noch auf ihrer Bucket-Liste, aber sie hätten ja noch Zeit, erklärte Mila Portnova, Vadims „Schäfchen“.
Auf der Fachmusikschule in Moskau hatten sich die beiden kennengelernt. Er brauchte adäquate, um nicht zu sagen, die beste Begleitung auf dem Klavier für ein Benefizkonzert und hinterließ ihr eine Nachricht in der Garderobe. Sie rief ihn an, vereinbarte einen Probe-Termin und sie unterhielten sich sachlich über ihre musikalischen Fächer. „Mila, bleib Single und konzentriere dich auf deine Karriere“, hatte ihre Großmutter befohlen, aber Ludmila Portnova wusste, sie könnte beides gleichzeitig – und Vadim Vasilkov unterstützte sie.
1998 kam das mittlerweile weltweit begehrte Musiker-Ehepaar nach Deutschland, um hier die Kinder großzuziehen. „Auch durchatmen und entspannen wollten wir“, erzählte Mila Portnova. Aber dabei blieb es nicht. Das Paar lernte Schwester Canisia Engl, die damalige Schulleiterin der Decker-Schulen, kennen und nach einem Konzert auch Engls Nachfolgerin Renate Gammel. Durch diese tiefe Freundschaft entstanden neue Netzwerke, die Vadim Vasilkov und Mila Portnova dazu „zwangen“, weiter zu reisen und auf großen Bühnen aufzutreten. Das sei auch das Geheimnis einer langen und liebevollen Ehe. „Ein gemeinsames Hobby, dazu Respekt, Flexibilität und Verständnis füreinander – et voilà“. Nach 62 Jahren findet Vadim Vasilkov, sie wären noch immer viel zu kurz zusammen. "Milas Temperament" hätte er schon früher in seinem Leben gebraucht.
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