Der Samstag, 26. Januar, wird in die Annalen des Luftmuseums eingehen - denn ab 19.30 Uhr ist an diesem Tag die 100. Sonderausstellung zu sehen. Sie heißt "HABITAT - Vom Mensch geprägte Lebensräume" und zeigt Werke des Fotografen Tom Hegen. Die Einführung übernimmt der freie Journalist und Kunsthistoriker Heinz Schütz, der wie Hegen aus München stammt.
Der Blick geht darum zurück in den März 2006, als das "Große Anblasen" mit Blasmusik in 20 Räumen auf dem Programm stand, am 2. Juni 2006 folgte die Eröffnung. Längst steht auf dem Platz vor dem weltweit einzigen Luftmuseum auch ein außergewöhnliches Ortsschild: Luftkunstort Amberg. Luftkurorte gibt es reihenweise, einen Luftkunstort aber nur an der Vils in der Oberpfalz.
Im historischen Zentrum von Amberg gelang Wilhelm Koch, was zeitgenössischer Kunst, zumal an Orten jenseits der großen Zentren, selten gelingt: Die Arbeit wirkt in die Stadt hinein und wurde mit Ausstellungen und Veranstaltungen zu einem Teil des gesellschaftlichen Lebens von Amberg. Mit Veranstaltungen wie dem Luftboottreffen, den Luftnächten und dem Papierflieger-Flugtag begeben sich Koch und seine Mitstreiter immer wieder hinaus in den öffentlichen Raum. Im Fliegenden Klassenzimmer laden sie Kinder und Jugendliche zum Mitmachen ein. Die Luft geht Koch vermutlich noch lange nicht aus, denn das Spektrum der Ausstellungen reichte von Drachen, Heißluftmotoren und Wolkenengeln über Luftreifen-Zeichnungen und Luftbesamung, Archiven des Nichts und Denkblasen, Vogelträumen und Windsbräuten bis hin zu atmenden Architekturen, Luftschlössern und Stadtansichten aus der Luft.
Koch dazu wörtlich: "Luft ist elementar und existenziell. Jeder Atemzug bedarf der Luft, ohne Luft kein Leben. Luft ist nicht sichtbar, dort, wo sie ist, scheint nichts als Leere zu sein." Im dreimonatigen Wechsel lädt der ehrenamtliche Museumsdirektor Künstler aus aller Welt ein, Ausstellungen zu Luftthemen aus Kunst, Design, Architektur und Technik zu zeigen. Sie kamen bis dato aus Deutschland, England und Frankreich, aus der Schweiz, Österreich und den Niederlanden, aus Finnland, Slowenien, Kanada, Russland, den USA, dem Iran, aus Italien und Japan.
"Oft kommen Tipps von außerhalb, von Freunden oder Bekannten, von Besuchern oder Künstlern. Dann gibt es aber auch Situationen wie zum Beispiel bei Sasha Frolova. Eine Reportage über ihre Kunst lief im Fernsehen. Wir fragten bei ihr an und luden sie direkt ein, woraus eine spannende Verbindung entstand", schildert Wilhelm Koch das Vorgehen bei der Auswahl der Künstler.
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