Am Freitag war „Welttag des Buches“. Auf Initiative des Arbeitskreises Lesen im Schulamtsbezirk Amberg-Sulzbach haben weit über 200 Kinder aus dem Landkreis daran teilgenommen. Aus „Ätze, das Fußballmonster“ las die erfolgreiche Kinderbuchautorin Ursel Scheffler vor. Danach beantwortete die 82-Jährige viele Fragen. Sie riet den Kindern zu „mehr blättern als wischen“ und zum aufmerksamen Zuhören im Unterricht, um sich manche Mühe und zeitraubendes Nachlernen zu ersparen.
Amerikanische Auszeichnung
Scheffler wurde in Nürnberg geboren und studierte in Erlangen und München. Seit 1960 ist sie mit Eberhard Scheffler verheiratet, hat drei Kinder und lebt seit 1977 in Hamburg. Von ihr erschienen mehr als 400 Kinderbücher und Lizenzausgaben in mehr als 30 Sprachen. Ihr erstes Bilderbuch „Kennwort: Tomate“ erschien 1975. 1994 erhielt sie für die Ausgabe „Alle nannten ihn Tomate“, das das Fremdsein im Ausland thematisiert, einen amerikanischen Kinderbuchpreis. 2018 wurde sie für ihre Verdienste um die Leseförderung mit der Biermann-Ratjen-Medaille ausgezeichnet.
Die Autorin stellte bei der virtuellen Veranstaltung auch Pixel, den kuscheligen Lesehund vor und beschrieb den nach dem Adjektiv ätzend benannten Ätze als „scheußliches, angeberisches Monster“. Dieses trinke Tinte und wasche sich nicht, da es eben gerne stinke. Im Buch ging es um Konstantin, genannt Mulle, Müller, der Fußball mehr als Schulunterricht liebe. Gespannt hörte man, wie es Ätze zusammen mit seiner Freundin, der Spinne Igitte und manch „bestechenden Argumenten“ der Mücken es schließlich schaffen, trotz vieler Schwierigkeiten doch noch alles zum Guten zu wenden.
Buch dauert etwa zwei Jahre
Im Chat mit den Fragen der Schüler erfuhr man noch, dass Scheffler auch viele andere Themen behandelt habe. Bereits 55 Mit-Rate-Bücher über Kommissar Kugelblitz habe sie geschrieben und schon bald soll die neueste Ausgabe „Kugelblitz in München“ erscheinen. Sie selber habe mit 30 Jahren begonnen zu schreiben. Auch brauche ein Buch ungefähr zwei Jahre bis zu seinem Erscheinen. Nicht selten habe sie ihre Geschichten zehnmal umgeschrieben, verlängert und wieder verkürzt, bis sie gepasst hätten, verriet die Autorin. Sie riet den Kindern, ihre Aufsätze auch immer wieder durchzusehen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Sie selber habe als Kind kriegsbedingt, da sie in Nürnberg ausgebombt wurden, leider keine Bücher lesen können. Doch bei ihrer Großmutter in Bamberg durfte sie vielen phantasievollen Märchen lauschen und später sei sie mit Karl May auf „Reisen im Kopf“ gegangen.
Weitere Lesefreutage sind schon geplant. So soll im Juni mit "sagenhaftes AMAS" die Reihe weitergeführt werden. Es sind weitere besondere Orte und Vorleser vorgesehen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.