Musik war sein Leben, Musik machte er und über Musik unterhielt sich Helmut Schuster neben seinen vielen anderen Interessen auch am liebsten. Aber auch seine Heimatstadt Amberg lag ihm, der in der Unteren Nabburger Straße aufgewachsen ist, sehr am Herzen. Er war daher aktives Mitglied in der IG Menschengerechten Stadt und machte bis zuletzt Vorschläge, wie die Altstadt noch schöner und lebenswerter werden könnte. Aus diesem Grund machte er sogar im fortgeschrittenen Alter den Führerschein zum Plättenkapitän, um Fremden die Schönheit seiner Stadt zeigen zu können. Jetzt ist Helmut Schuster überraschend im Alter von 74 Jahren gestorben.
Sein Abitur machte Helmut Schuster am Gregor-Mendel-Gymnasium in Amberg, anschließend studierte er von 1974 bis 1979 an der Technischen Hochschule in Rosenheim Innenarchitektur. 1986 machte er sein eigenes Büro auf, schnell konzentrierte sich Helmut Schuster auf den Messebau. Weltweit von Brasilien über Indien bis Europa gestaltete er Messestände. Da konnte zwischendrin schon mal vorkommen, dass er sich kurzfristig aus Brasilien meldete, weil sein E-Paper-Abo der Amberger Zeitung aus irgendwelchen Gründen in diesem Land partout nicht funktionieren wollte. Sein Planungsbüro hat Helmut Schuster bis zuletzt betrieben, wenn auch altersbedingt auf Sparflamme. Zuletzt war er noch im Februar dieses Jahres auf einer Messe in Indien aktiv, so erzählt sein Freund Hans Merten, mit dem er viele Jahre gemeinsam musiziert hat.
Beim ersten Beat-Revival dabei
Musik machte Helmut Schuster aus Leidenschaft. Nach seiner Rückkehr nach Amberg schloss er sich 1996 mit Hans Merten zusammen und spielte gemeinsam mit ihm als He & Cash beim ersten großen Beat-Revival in der Stadt, dem noch einige folgen sollten. Aus He & Cash wurde Cash & Company. "Wir haben mehr als 100 Konzerte gespielt, auf Geburtstagen oder auch Hochzeiten", erinnert sich Hans Merten. Cash & Company wuchs beständig. Mit Harald Ramm saß lange eine weitere – auch schon verstorbene – Größe des Amberger Beat am Schlagzeug. Aber auch zwei seiner drei Kinder, Marlene und Simon, stiegen irgendwann einmal ein und spielten gemeinsam mit Papa Helmut die Klassiker des Beat und Rock.
20 Jahre lang gab es die Band, gleichzeitig tat sich Helmut Schuster mit dem Sänger Sam Stadler zusammen. Straight2H hieß das Projekt, um das sich eine sich ständig veränderte Gruppe von Musikern scharte. Hier durfte Helmut Schuster sich musikalisch ausprobieren. Kein Lied war ihm unbekannt genug, um es einzustudieren, kein Stück zu schwer, um sich daran zu probieren. Regelmäßig traten Straight2H in der Galerie Bilderbücher auf, zelebrierten ihre Musik mit wechselnden Gästen. Überraschend erkrankte Helmut Schuster am Anfang dieses Jahres, letztlich hat er jetzt den Kampf gegen diese Krankheit verloren. Er starb am 18. September, am Todestag, des von ihm so verehrten Gitarristen Jimi Hendrix. Seine Familie und seine Freunde trauern um ihn.
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